Urokinasetyp-Plasminogenaktivator (uPA), sein Inhibitor PAI-1 und sein Rezeptor (CD87) sind an Tumorinvasion und Metastasierung solider maligner Tumoren beteiligt

1996 
Extravasation und Intravasation von Tumorzellen in soliden malignen Tumoren erfolgt in 3 verschiedenen Schritten: Anheftung an und Interaktion von Tumorzellen mit Komponenten der Basalmembran und der extrazellularen Matrix, lokale Proteolyse und Tumorzellmigration. Verschiedene Klassen von Proteasen, deren Inhibitoren und Rezeptoren sind an Tumorinvasion und Metastasierung beteiligt. Es sind dies: Matrixmetalloproteasen; zu denen zahlen die Kollagenasen, Gelatinasen und Stromelysine. Cysteinproteasen; z.B. Cathepsine B und L. Aspartylprotease Cathepsin D. Serinproteasen; dazu zahlen Plasmin, Gewebetyp-Plasminogenaktivator (tPA) und der Urokinasetyp-Plasminogenaktivator (uPA). Die klinische Relevanz von Proteasen wurde in den letzten Jahren besonders fur uPA und seinen Inhibitor PAI-1 gezeigt. uPA und PAI-1 sind starke, unabhangige prognostische Faktoren fur die Rezidivhaufigkeit und/oder die Uberlebenswahrscheinlichkeit bei Patientinnen mit Brustkrebs, Eierstockkrebs, Lungenkrebs, Nierenkrebs und malignen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen, Kolon, Osophagus). Die starke Korrelation zwischen erhohten uPA- und/oder PAI-1-Werten in Primartumorgeweben und des malignen Phanotyps von Tumorzellen fuhrte zur Entwicklung neuer, an der Tumorbiologie orientierten Konzepten, mit dem Ziel, die Expression des uPA oder des uPA-Rezeptors (CD 87) zu unterdrucken bzw. die Interaktion von uPA mit dem uPA-Rezeptor zu verhindern. Zu diesen Konzepten zahlen gegen uPA oder uPAR gerichtete Antisense-Oligonukleotide und Antikorper, gegen das enzymatische Zentrum von uPA gerichtete Inhibitoren und rekombinante oder synthetische uPA und CD 87-Analoga.
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