Navigierte Operationsverfahren bei Beckenring- und Azetabulumfrakturen

2009 
Dieser Artikel soll einen Uberblick uber die Moglichkeiten navigierter Operationsverfahren bei der Versorgung von Beckenring- und Azetabulumfrakturen anhand unserer experimentellen und klinischen Erfahrungen geben. Initial wurden zunachst verschiedene Navigationsverfahren zur Verschraubung des Sakroiliakalgelenks (SI) im Vergleich zur konventionellen Technik an Spenderleichen (80 Schrauben) untersucht. Danach wurde die 2D-fluoroskopische Navigation in der Klinik (35 Schrauben) mit der konventionellen Technik (n=23) verglichen und retrospektiv alle SI-Schrauben aus einem 7-Jahres-Intervall (n=139) analysiert. An Azetabula wurde experimentell die 3D-fluoroskopisch navigierte supraazetabulare Verschraubung am Leichenpraparat (10 Schrauben) durchgefuhrt und mit klinischen Fallbeispielen verglichen. In der Zusammenschau lasst sich fur die navigierte SI-Fugen-Verschraubung eine signifikante Eingriffsverlangerung gegenuber der konventionellen Technik konstatieren. Allerdings wurde die intraoperative Durchleuchtungszeit um 50% reduziert. Weiterhin wies die konventionelle Verschraubung gegenuber der Navigation eine etwa 4-mal hohere Fehlplatzierungsrate auf, die bei Operateuren mit groser Vorerfahrung signifikant niedriger war. Am Azetabulum ist die Nutzung der Navigation im 2D-Modus hilfreich, der Einsatz der Navigation im 3D-Modus ist mit einer hohen Lernkurve verbunden. Zusammenfassend stellen wir fest, dass die navigierte SI-Fugen-Verschraubung weitgehend etabliert ist. In der Azetabulumchirurgie wird die Anwendung der Navigation dagegen (vorerst) auf wenige Einzelfalle beschrankt bleiben.
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