FORMIMPULSE DER LITERARISCHEN PERSONENDARSTELLUNG: Der Physiognomietraktat des Francesco Stelluti

Ich halte es nicht f?r sehr wahrscheinlich, da? irgendein Kenner des Cervantes und seines Don Quijoteromans sich von Weinrich ?berzeugen lassen wird, da? sich das seelische Gepr?ge des ritterlichen Junkers zwanglos aus der alten Lehre von der Melancholie erkl?ren lasse, da? sich ?das Ingenium, der Wahn und die Traurige Gestalt zwanglos in die alte Lehre von der Melancholie einf?ge", da? also Cervantes diese Lehre bewu?t anwende und sie mit der Decorum-Lehre der aristotelischen Poetik abstimme. Aber seine Arbeit ist mindestens ein Zeugnis liebevoller und kulti vierter, intensiver Besch?ftigung mit dem herrlichen Buch. Die Addition von fein sinnig, Trauriger Gestalt und Ritterschaftskomplex ergibt nicht mit mathematischer Notwendigkeit Melancholie, wie denn der Roman vom Ingenioso Hidalgo de la Mancha ?berhaupt alles andere als ein Rechenexempel ist.