Schulische Moeglichkeiten der Fahrausbildung

1999 
Es gibt zwei Ansaetze, das Fahrverhalten von Fahranfaengern durch schulische Massnahmen zu beeinflussen: einerseits durch Verkehrserziehung fuer 15- bis 18-jaehrige Schueler und andererseits durch Fahrausbildung beziehungsweise Fahrtraining in der Schule. Verkehrserziehung in der Schule gibt es in Europa traditionell im Pflichtschulalter, oft ueberhaupt nur in der Grundschule. Nur in seltenen Faellen ist sie fuer 15- bis 18-jaehrige Schueler vorgesehen. Eine rare Ausnahme ist das Projekt CONCER'POP (Concept de Circulation et Education Routiere pour les jeunes en scolarite postobligatoire du Pays de Neuchatel) im Schweizer Kanton Neuchatel. Beispiele fuer Fahrtraining beziehungsweise Fahrausbildung in der Schule sind das DeKalb County-Projekt in den USA und das Projekt "Erweiterte Fahrausbildung mit der Schule" (Bongard-Modell) in Niedersachsen. Die drei Projekte werden ausfuehrlich beschrieben und bewertet. Sicherheitserziehung in der Schule kann das spaetere Verhalten von Fahrzeuglenkern positiv beeinflussen, wenn sie die Komplexitaet und soziale Dimension des Verkehrs sowie Wahrnehmung und Verstaendnis des eigenen Verhaltens mit einbezieht. Eine lueckenlose Verkehrserziehung bis zum Erreichen des minimalen Fahrausbildungsalters duerfte die Wirkung der spaeteren Fahrausbildung optimieren. Wird Verkehrserziehung mit der Vorbereitung auf die Fahrausbildung verknuepft, besteht die Gefahr, dass dies lediglich als Anreiz wirkt, frueher mit dem Fahren zu beginnen. Wenn die Schule nicht ueber die in der herkoemmlichen Fahrausbildung vermittelten Inhalte hinausgeht, kann kein Sicherheitsgewinn erwartet werden. Die Lerninhalte sollten daher ueber die technischen Aspekte des Fahrens hinausgehen. Grundsaetzlich bieten Schulen jedoch gute Voraussetzungen fuer die Behandlung neuer Inhalte und Methoden im Rahmen der Fahrausbildung. Sie koennen eine umfassende Mobilitaetsschulung durchfuehren. Im Rahmen der Schule waere es moeglich, die psychologische und soziale Dimension des Fahrens abzudecken und Selbsteinschaetzungsfaehigkeiten zu lehren. Programme und Projekte sollten immer von Evaluationsstudien begleitet werden. Da dies derzeit nur selten der Fall ist, sind gesicherte Aussagen praktisch nicht moeglich. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD-Nummer D346137. (KfV/A)
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