Induktion der myokardialen Neoangiogenese durch humane Wachstumsfaktoren Ein neuer Therapieansatz bei koronarer Herzkrankheit

2000 
Ziele der aktuellen Behandlungsmethoden der koronaren Herzkrankheit sind eine Minimierung des Infarktrisikos und eine Reduktion der Symptome. Dies wird erreicht durch Senkung des myokardialen Sauerstoffbedarfs, durch Pravention einer weiteren Progression der Erkrankung und durch eine Verbesserung der koronaren Durchblutung sowohl medikamentos als auch mechanisch durch PTCA und Bypasschirurgie. Die Gentherapie der koronaren Herzkrankheit, insbesondere die Gentherapie mit Verwendung sogenannter angiogenetisch wirksamer Wachstumsfaktoren, hat sich in jungster Zeit zu einer neuen potentiellen Behandlungsmethode bei kardiovaskularen Erkrankungen entwickelt. Nach umfangreichen experimentellen Untersuchungen zur Wirksamkeit angiogener Wachstumsfaktoren wurden in jungster Zeit die ersten klinischen Studien durchgefuhrt, die diese neue Behandlungsmethode bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit und bei koronarer Herzkrankheit anwandten. Die Polypeptide Fibroblast Growth Factor (FGF) und Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) scheinen einen besonders starken Effekt hinsichtlich der Induktioneiner Neoangiogenese in hypoxischen oder ischamischen Geweben zu haben. Die erste klinische Studie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit setzte FGF-1 als zusatzliche Masnahme im Rahmen der Bypasschirurgie ein; in dieser Studie konnte eine um das Dreifache erhohte kapillare Dichte im Bereich der intramyokardialen Applikation des Wachstumsfaktors nachgewiesen werden. Auch die intramyokardiale Applikation angiogenetischer Wachstumsfaktoren als Monotherapie bei terminaler koronarer Herzkrankheit zeigte in ersten Studien sowohl eine verbesserte lokale Perfusion im behandelten Myokard als auch eine Reduktion der klinischen Symptomatik und eine verbesserte Belastbarkeit der behandelten Patienten. Die Induktion der Neoangiogenese durch humane angiogenetische Wachstumsfaktoren stellt – neben medikamentoser Therapie, PTCA und Bypasschirurgie – eine neue Therapiemodalitat fur die koronare Herzkrankheit dar, insbesondere bei solchen pathologischen Befunden, bei denen herkommliche Therapieverfahren nicht oder nicht ausreichend wirksam sind.
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