Niederhaltung von Bromus sterilis L. in Wintergetreide - Auswertung der Ringversuche der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von 2014-2017

2018 
Die Taube Trespe gehort in den ostdeutschen Bundeslandern noch nicht zur Leitunkrautflora. Durch die getreidebetonten Fruchtfolgen und die pfluglose Bodenbearbeitung wird sie aber gefordert. Im Wintergetreide stehen fur die Kontrolle von Tauber Trespe nur wenige Herbizide zur Verfugung. Einige geprufte Herbizide erzielten in den Versuchen sehr gute Wirkungen, konnen aber auf Grund der fehlenden Zulassung in der Praxis nicht eingesetzt werden. Gemas der Zulassung ist nur eine „Niederhaltung zwecks Fuhrung der Kultur“ moglich. Um Empfehlungen fur die landwirtschaftliche Praxis zu geben, wurden Versuche der Bundeslander Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thuringen aus den Jahren 2014-2017 ausgewertet. In der Versuchsserie wurde die Leistungsfahigkeit der Herbizide aus den HRAC-Gruppen B sowie F1, K1, K3 und N untersucht. Die Applikationen erfolgten an mehreren Behandlungsterminen im Herbst und/oder im Fruhjahr sowohl als Soloanwendung als auch als Spritzfolge. Die Applikation bodenwirksamer Herbizide im Herbst zeigte in den meisten Fallen keine ausreichende Wirkung. Die Spritzfolgen erwiesen sich als wirkungssicherer als Einmalbehandlungen. Die Spritzfolge Atlantis WG (Iodosulfuron + Mesosulfuron) + Formulierungshilfsstoff im Herbst gefolgt von Attribut (Propoxycarbazone) im Fruhjahr kann auf Grund ihrer sehr guten Wirkung fur die Praxis empfohlen werden. Fur eine effektive Kontrolle der Trespen sowie zur Resistenzvorbeugung sind ackerbauliche Masnahmen wie die Einbeziehung des Pfluges in die Bodenbearbeitung, eine vielfaltige Fruchtfolge und spatere Saattermine des Wintergetreides in das Bekampfungsmanagement zu integrieren.
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