Julius Kühn und die Kulturpflanzen: Ein historischer Überblick seiner Arbeiten anlässlich des 100sten Todestages

2010 
Am 14. April 1910 verstarb der Landwirt und Wissenschaftler Prof. Dr. Julius Kuhn in Halle (Saale). Sein ungeheurer Schaffensdrang, seine immerwahrende Arbeitslust aber auch unendliche Herzensgute machten ihn zu einer herausragenden Personlichkeit und zum Vorbild tausender Studenten, die ihn liebevoll „Vater Kuhn“ nannten. Er gilt als Begrunder des agrarwissenschaftlichen Studiums, hat die „Prufungsanstalt fur landwirtschaftliche Maschinen und Gerate“ aufgebaut, sich fur die Grundung pflanzenpathologischer Anstalten – quasi der Vorgangerorganisation des Julius Kuhn-Instituts – eingesetzt und schuf mit der „Versuchsstation fur Nematodenvertilgung Halle“ den Vorlaufer des amt­lichen Pflanzenschutzdienstes in Deutschland. Damit hatte Julius Kuhn die erforderlichen Strukturen geschaffen, landwirtschaftliche Forschung zu betreiben, Losungen zu erarbeiten und diese in der Praxis zu etablieren. Wie kaum ein Zweiter hat Julius Kuhn die landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland vorangetrieben. Unter anderem etablierte er das landwirtschaftliche Versuchswesen, fuhrte die Drillsaat in Schlesien ein, erkannte in dem Rubenzystennematoden Heterodera schachtii den wahren Verursacher der Rubenmudigkeit und beschrieb bedeutende Schaderreger, wie Ditylenchus dipsaci und Rhizoctonia solani. Sein wegweisendes Werk Die Krankheiten der Kulturgewachse, ihre Ursachen und ihre Verhutung gilt als das weltweit erste phytomedizinische Lehrbuch. Bis heute werden die Arbeiten Julius Kuhns in verschiedensten Institutionen fortgefuhrt, so auch im Julius Kuhn-Institut, Bundesforschungsinstitut fur Kulturpflanzen, dessen Namensgeber er ist. Anlasslich des 100sten Todestages von Julius Kuhn soll dieser Beitrag an seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Kulturpflanzen erinnern.
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