Differenzanalyse komplexer Textvarianten

2015 
Eine der zentralen Aufgaben bei editionsphilologischen Vorhaben ist die Feststellung der Abhangigkeiten von zu unterschiedlichen Zeitpunkten entstandenen Textzeugnissen. Fur die Edition handschriftlicher Textzeugnisse beispielsweise bezieht sich dies auf die editionsphilologisch zentrale Frage des Zusammenhangs unterschiedlicher Handschriften und ihrer Filiation untereinander und bei Texten, die starke Uberarbeitungsprozesse erfahren haben, auf die Frage der Textgenese. Mit leistungsstarken Werkzeugen zum Textvergleich kann sich der Editor viel monotone Arbeit ersparen und auf die wirklich interessanten Inhalte konzentrieren. Die Vergleichswerkzeuge mussen in der Lage sein, uber die verschiedenen Textvarianten hinweg ahnliche Textpassagen zu identifizieren, diese zu alignieren und die Abweichungen, soweit sie fur die angedachte Edition von Interesse sind, prazise aufzulisten. Sie mussen mit grosen Textmengen umgehen konnen und trotz dieser Datenmengen kurze Reaktionszeiten haben, um ein flussiges Arbeiten zu erlauben. Der Beitrag diskutiert das Problem des Textvergleiches an zwei Fallbeispielen, der ‚Wundarznei‛ des Heinrich von Pfalzpaint, ein fruhneuhochdeutscher Text aus dem 15. Jahrhundert mit Uberlieferungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert [8], und der ‚Histoire philosophique et politique des etablissements et du commerce des Europeens dans les deux Indes‛ von Guillaume Thomas Francois Raynal, ein franzosischer Text aus dem 18. Jahrhundert, der mehrere starke Uberarbeitungen erfuhr.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    7
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []