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Kontextualität und Universalität

1996 
Mit dem Begriff der Interkulturalitat ist ein Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen angesprochen, die weder ineinander uberfuhrt werden sollen noch eine Trans-kulturalitat im Sinne einer Uber-Kultur intendieren. Zwar vollzieht sich der interkulturelle Dialog heute, sofern er philosophisch, soziologisch-kulturwissenschaftlich, okonomisch und religios-theologisch in Ansatzen schon besteht16 parallel zur moglichen Weltvergemeinschaftung der Staaten, aber damit ist noch keineswegs entschieden, ob dieser politischwirtschaftliche Vorgang mit dem inter-kulturellen Geschehen auch identisch sein mus. Die Ausklammerung der politischen Weltdimension bedeutet in diesem Buch deshalb kein Vergessen eines wichtigen Zukunftsproblems,17 sondern nur seine methodische Zuruckstellung, sofern das Politische bei uns eher den kulturellen Habitus ausdruckt und mitpragt, aber nicht selbst derart den Hauptteil einer je spezifischen „Inkulturation“ darstellt, wie dies beispielsweise in den lateinamerikanischen Landern der Fall ist, die ihre Kultur als Inkulturation in eine im Bewustwerden begriffene eigenstandige „Kultur der Befreiung“ verstehen.18
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