Untersuchungen der Nährstoff- und der Schwermetalldynamik auf Standorten der Intensiv-Boden-Dauerbeobachtung in Schleswig-Holstein

2017 
Das angestrebte sehr hohe Ertragsniveau landwirtschaftlicher Kulturen im konventionellen Landbau fuhrt zu entsprechend hohen Gaben an mineralischen und organischen Dungern. Liegt der erwartete Nahrstoffentzug durch die angebaute Kultur uber dem tatsachlichen Entzug der Pflanzen, werden die Nahrstoffe – sofern sie im Boden nicht gespeichert werden – mit dem Sickerwasser ausgetragen. Neben den wirtschaftlichen Verlusten sind insbesondere die okologischen Folgen zu betrachten. In steigendem Ausmas fuhrt der sehr mobile Nitratstickstoff uber den Austrag mit dem Sickerwasser zur Gefahrdung an-grenzender Umweltkompartimente, zu-nehmend des Grund- und letztlich des Trinkwassers. Infolge geringer Wasser- und Nahrstoffspeicherung sowie hoher Wasserleitfahigkeit sind in dieser Hinsicht vor allem landwirtschaftlich genutzte sandige Boden der Geest kritisch zu sehen. Probleme treten insbesondere bei geringem Grundwasserabstand verbunden mit ackerbaulicher Nutzung auf. Die Austrage von Schwermetallen und Arsen mit dem Sickerwasser werden neben den Grundgehalten und pH-Werten im Bo-den vor allem durch den Eintrag an Schwermetallen und Arsen durch mineralische Phosphor- und Kalkdunger sowie organische Dunger wie Gulle, Stallmist und auch Biogasgarreste bestimmt. Insbesondere Kupfer und Zink werden durch organische Dungung vermehrt in Boden eingetragen und fuhren zu erhohten Bodengehalten und Austragen mit dem Sickerwasser. An einem der betrachteten Standorte ware bei Beibehaltung der Bewirtschaftung eine Verdoppelung des Kupfergehaltes im Boden in einem uberschaubaren Zeitraum von deutlich weniger als 100 Jahren moglich. Eine Uberschreitung der Vorsorgewerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung ist derzeit jedoch nicht zu besorgen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []