Heilungsverhalten und Knochenregeneration von maxillären Osteotomien im experimentellen Kaninchenmodell

Einfuhrung: Die Entstehung fibroser Ankylosen anstelle knocherner Heilung nach orthognather Chirurgie wird Interaktionen von biomechanischen Stressfaktoren und der im Vergleich zu Osteoblasten differenzierteren und schnelleren Migration von Fibroblasten in den Wundbereich zugeschrieben. Ziel dieser Studie war die Uberprufung dieser Hypothese im experimentellen Kaninchenmodell unter Anwendung von gesteuerter Knochenregeneration (GTR) und Osteosynthesen. Material und Methode: In den Oberkiefern von 12 erwachsenen New-Zealand-White-Kaninchen wurden als Osteotomien (n = 24) beidseitig Critical-size-Defekte (4 mm) gesetzt. Die Oberkiefersegmente wurden im Vergleich zur kontralateralen Seite mit Mikroplattenosteosynthesen und -schrauben oder Drahtosteosynthesen stabilisiert. Zusatzlich wurden die Defekte entweder mit einer resorbierbaren Kollagenmembran abgedeckt oder nicht. Postoperativ, nach 2 und nach 4 Wochen wurden Fernrontgen im posterior-anterioren und seitlichen Strahlengang durchgefuhrt. Anschliesend wurden die Oberkiefer fur histologische Analysen gewonnen. Ergebnisse: Mit radiologischen und histomorphometrischen Analysen wurde nachgewiesen, dass von Membranen abgedeckte Defekte in stabil fixierten Osteotomien schnellere und fruher organisierte neue Knochenformation zeigten. Diese mit Membranen abgedeckten Defekte in stabil fixierten Osteotomien enthielten im Vergleich zu nicht mit Membranen abgedeckten Defekten in stabil fixierten Osteotomien 40% mehr neuen Knochen. Defekte ohne Membranabdeckung in instabil fixierten Osteotomien zeigten Fibroblastenproliferation und fibrose Ankylosierungen. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie am experimentellen Kaninchenmodell belegen, dass Interaktionen zwischen verminderter Fibroblastenproliferation durch gesteuerte Knochenregeneration und Osteotomiesegmentstabilisierung mittels Osteosynthesen postoperativ fibrose Ankylosen hintanhalten und neue Knochenregeneration und Heilung der Osteotomien fordern.