Nicht okklusive mesenteriale Ischämie als seltene Komplikation nach Revaskularisation einer hochgradig ischämischen Extremität mit septischtoxischer Einschwemmung

2002 
Die nicht okklusive mesenteriale Ischamie (NOMI) entsteht meist als Komplikation einer Low-flow-Situation (Herzinsuffizienz, Dialyse u.a.). Die Letalitat betragt etwa 80 -90%. Seltener liegt ein septischer Verlauf zugrunde. Pathogenetisch werden dann toxische und infektiose Mediatoren diskutiert, die eine vasospastische Reaktion des viszeralen Stromgebiets verursachen. Es werden die eigenen Erfahrungen uber eine nicht okklusiven mesenterialen Ischamie nach Reperfusion einer infizierten, schwer ischamisch gewesenen unteren Extremitat prasentiert. Fallbericht: Die NOMI war als Komplikation einer postischamischen septisch-toxischen Einschwemmung nach wiederholter infrainguinaler Gefasrekonstruktion aufgetreten, die bei suffizientem viszeralen Perfusionsdruck vorerst klinisch inapparent war. Die schnelle Durchfuhrung einer Arteriographie und Einleitung einer Pharmakospulperfusion der A. mesenterica sup. mit PGE1 haben eine irreversible Exazerbation der akuten mesenterialen Ischamie verhindert. Die am nachsten Tag durchgefuhrte Kontrollangiographie zeigt die Aufhebung des Vasospasmus mit guter Reperfusion der peripheren viszeralen Stromgebiete. Der Patient erholte sich rasch, so dass eine intensivmedizinische Therapie bald nicht mehr notig war. Diskussion: Die fruhe Angiographie stellt ein unverzichtbares Diagnoseverfahren bei der akuten mesenterialen Ischamie dar, das eine differenzierte Therapieplanung erst ermoglicht. Neben der klaren Aussage uber die Art des Verschlussprozesses und seiner Lokalisation ergibt sich als weiterer Vorteil der Arteriographie die Moglichkeit einer sofortigen gezielten Vasotherapie uber den liegenden Katheter.
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