Aoristische Analyse in der Archäologie
2014
Fur die Landschaftsarchaologie ist es wichtig, eine Vorstellung zu haben, wie viele Siedlungen in einzelnen archaologischen Stufen etwa gleichzeitig existierten. Da die modernen Datierungsmoglichkeiten entweder nicht ausreichen, um alle Fundplatze feinchronologisch zu datieren, oder nicht in ausreichender Anzahl zur Verfugung stehen, mus nach einer anderen Moglichkeit gesucht werden, die zeitliche Kongruenz von Fundplatzen zu bestimmen. Ausgangspunkt ist die aus der Kriminalistik entlehnte „Aoristische Analyse" (RATCLIFFE 2000), die Wahrscheinlichkeiten zum Bestehen eines Fundplatzes zu einer bestimmten Zeit angibt. Je langer eine Zeitspanne ist, innerhalb derer der Fundplatz bestanden haben kann, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, das der Platz in einem ausgewahlten Abschnitt innerhalb dieser Spanne belegt war. Umgekehrt, je praziser ein Fundplatz datiert ist, desto groser die Wahrscheinlichkeit, das er zu einem bestimmten Zeitpunkt bestanden hat. Die Verteilung der weniger genau datierten Fundplatze auf eine festgelegte Zeiteinheit, beispielsweise 25, 50 oder 100 Jahre, kann gleichmasig, also wie in der aoristischen Analyse, oder proportional zu den besser datierten erfolgen oder derart, d a s bestehende „Lucken" gefullt werden.
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