Das schulische Selbstkonzept von türkeistämmigen Neuntklässlern und von Neuntklässlern ohne Migrationshintergrund

2020 
Schulische Selbstkonzepte, d. h. Einschatzungen einer Person bezuglich ihrer eigenen Fahigkeiten im schulischen Bereich, spielen in der padagogischen Psychologie eine wichtige Rolle, in der soziologischen Bildungsforschung wurden sie dagegen bislang nur wenig beachtet. Da sie die schulischen Leistungen und bildungsbezogene Entscheidungen beeinflussen, kann die Berucksichtigung der Selbstkonzepte jedoch dazu beitragen, Bildungsungleichheiten besser zu verstehen. So deuten die haufig ambitionierten Bildungsentscheidungen turkeistammiger Schuler* darauf hin, dass sie ihre Fahigkeiten trotz ihrer haufig eher schwachen Leistungen als ausreichend hoch einschatzen, um anspruchsvolle Bildungskarrieren erfolgreich zu durchlaufen. Tatsachlich konnen wir anhand der Daten des Nationalen Bildungspanels zeigen, dass turkeistammige Schuler in der neunten Klassenstufe ihre schulischen Fahigkeiten positiver einschatzen als vergleichbare Schuler ohne Migrationshintergrund, wobei dies am Gymnasium besonders deutlich ausfallt. Entgegen geauserter Vermutungen gehen die optimistischen Selbsteinschatzungen dabei nicht primar auf die ambitionierten Bildungsziele der turkeistammigen Eltern zuruck.
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