Zusammenhang zwischen der Temperatursteigerung bei der Phakoemulsifikation und den auftretenden Zellschäden am Hornhautendothel

2014 
Hintergrund: Nach einer Phakoemulsifikation konnen Zellschadigungen am Hornhautendothel auftreten, deren Ursache bislang unbekannt ist. Die Temperatursteigerung in der Vorderkammer wahrend der Linsenemulsifikation gilt als eine potenzielle Schadigungsursache. Ziel dieser Studie war, den Zusammenhang zwischen der Temperatursteigerung und den Zellschaden zu prufen. Material und Methoden: Die Studie wurde an 86 Schweineaugen durchgefuhrt, die in 6 Versuchsgruppen A–F aufgeteilt wurden. Gruppe A diente als unbehandelte Kontrollgruppe. In den Gruppen B–E wurde eine Phakoemulsifikation mit verschiedenen gebrauchlichen Gerateeinstellungen simuliert. Gleichzeitig wurde die Temperatursteigerung in der Vorderkammer mit Sensoren gemessen. In Gruppe F wurden lediglich die Instrumente positioniert und Irrigation und Aspiration aktiviert. Bei allen 86 Hornhauten wurde der Zellschaden am Endothel mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) nach einem standardisierten Protokoll quantifiziert. Der Zellschaden wurde auf eine Korrelation mit den zuvor gemessenen Temperatursteigerungen hin uberpruft. Ergebnisse: In Gruppe E mit einer Leistungseinstellung von 50 % und blockierter Aspiration wurden Temperatursteigerungen von bis zu 17,77 °C gemessen. Signifikant niedrigere Temperatursteigerungen wurden in Gruppe D mit 100 % und unblockierter Aspiration gemessen (p = 0,006), hier betrug die hochste Temperatursteigerung 8,89 °C. Dagegen wurde der Zustand der Zellen in Gruppe D rasterelektronenmikroskopisch signifikant schlechter bewertet als in Gruppe E (p < 0,001). Unter Berucksichtigung aller Messdaten konnte keine signifikante Korrelation zwischen der Temperatursteigerung und der Zellschadigung festgestellt werden. Mit der Steigerung der Leistungseinstellung nahm jedoch der Zellverlust nicht linear zu. Schlussfolgerung: Die Temperatursteigerung war in den Messungen nicht die entscheidende Schadigungsursache. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Temperatursteigerung in der Vorderkammer bei einer unter Alltagsbedingungen durchgefuhrten Phakoemulsifikation keine ursachliche Rolle fur den Endothelschaden spielt. Aufgrund des starken Zusammenhangs zwischen der Leistungseinstellung und den auftretenden Zellschaden sollte in der klinischen Praxis stets die geringstmogliche Leistungseinstellung verwendet werden, welche die Fragmentierung der Linse ermoglicht.
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