Zur Bedeutung der therapeutischen Serumspiegelüberwachung von Neuroleptika bei Nonresponse

1993 
Die Einbeziehung der therapeutischen Serumspiegeluberwachung als Teil der rationalen Behandlung mit Neuroleptika wird seit den sechziger Jahren gefordert (Brodie 1967); sie hat jedoch noch keinen Eingang in den Klinikalltag gefunden. Dies gilt auch fur die therapeutische Neuroleptika-Serumspiegeluberwachung bei Nonresponse. Die Grunde hierfur sind vielschichtig: 1. Da die Serumspiegel von einigen Neuroleptika sehr niedrig sind, erfordert ihre Quantifizierung komplizierte Verfahren. Gerate und Personal stehen hierfur nur in seltenen Fallen zur Verfugung. 2. Neuroleptika weisen ein hohes Verteilungsvolumen auf, und daher sind die zu postulierenden therapeutischen Fenster breit. 3. Neuroleptika werden zu aktiven und inaktiven Metaboliten verstoffwechselt, d.h. einige der Neuroleptika-Metaboliten sind ebenso aktiv wie oder aktiver als die Mutterverbindung, andere weisen keine Dopamin-D2-Rezeptor-blockierende Wirkung auf; es ergibt sich auserdem das Problem, das sie unterschiedlich gehirngangig sind, wie beispielsweise die Metaboliten des Thioridazins. 4. Zur Behandlung einer akuten psychotischen Exazerbation sind hohere Serumspiegel notwendig als zur Erhaltungstherapie.
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