Entwicklung einer neuen Methode zur endoskopischen Therapie der Anastomoseninsuffizienz nach tiefer anteriorer Rektumresektion

2002 
Einleitung: Die Endoskopie bietet neben der Diagnostik der Anastomoseninsuffizienz auch unmittelbar therapeutische Interventionsmoglichkeiten. Die endoskopische Spulung, Debridement und momentane Drainage lasst sich mit dem Endoskop problemlos durchfuhren, jedoch dauert diese Behandlung auch nur fur die Untersuchungsdauer an. Der Sekretstau vor dem Schliesmuskel mit dem daraus resultierenden Ruckstau in die Insuffizienzhohle fuhrt in der Zeit zwischen zwei Behandlungen (in der Regel mindestens ein Tag) zum Anstau infizierten Sekretes und Gases und somit zu einer kontinuierlichen Behinderung der Wundheilung. Fragestellung: Ziel war es ein Behandlungsverfahren zu entwickeln, mit dem bei der endoskopischen Therapie der Anastomoseninsuffizienz nach tiefer anteriorer Resektion die Umsetzung der Grundprinzipien der septischen Wundbehandlung im Sinne einer kontinuierlichen Drainage mit gleichzeitiger mechanischer Verkleinerung und Debridement gewahrleistet sind. Methodik: Ansatz zur Losung des Problems den prasphink-taren Sekretstau und die damit verbundene Behinderung der Wundheilung zu beseitigen war die Modifikation eines in der Behandlung offener chronischer Wunden etablierten Behandlungsverfahrens. Die sogenannte V.A.C. Therapie wurde zur Wundbehandlung erstmals 1997 vorgestellt. Hierbei wird ein offen-poringer Polyurethanschwamm auf eine offene Wunde aufgelegt, gegenuber der Umgebung mit einer Klebefolie abgedichtet und uber einen in den Schwamm eingelegten nicht kollabierenden Schlauch ein subatmospharischer Druck auf den Schwamm und das angrenzende Gewebe ubertragen. Eine Anwendung in Korperhohlen, insbesondere in infizierten Insuffizienzhohlen wurde bisher nicht durchgefuhrt. Einige grundlegende Modifikationen waren hierzu notwendig. Ergebnis: Mit dem entwickelten System ist es moglich, endoskopisch gestutzt einen mit einem Redon System verbundenen Polyurethanschwamm in eine Insuffizienzhohle einzulegen. Eine kontinuierliche trans-sphinktare Drainage mit gleichzeitiger mechanischer Verkleinerung und Debridement der Insuffizienzhohle wurde erzielt. Bei den ersten klinischen Anwendungen zeigte sich eine rasche Sauberung und Verkleinerung der Insuffizienzhohlen mit gleichzeitigem Ruckgang der Entzundungszeichen bei allen behandelten Patienten. Schlusfolgerung: Die neu entwik-kelte Methode ist ein minimal invasives und kostengunstiges Verfahren zur sphinktererhaltenden Behandlung von grosen Anastomoseninsuffizienzen nach tiefer anteriorer Rektumresektion.
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