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Ideen und Interessen

2020 
Diesem, von Reinhard Bendix (1960, 46) als »cryptic remark« bezeichneten Zitat Max Webers aus der Einleitung in seine vergleichenden religionssoziologischen Studien zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen, wird in der Rezeption seines Werkes zentrale Bedeutung als konzeptioneller Ausgangs- und Fluchtpunkt fur die Analyse sozialer und kultureller Wandlungsprozesse zugeschrieben (vgl. Sprondel 1973; Tenbruck 1975; Lepsius 1990; Schluchter 2005, 2008). Im Hinblick auf die Frage nach den Voraussetzungen fur den Bestand von sozialen Ordnungsgefugen verweist Weber zwar generell darauf, dass die »Grunde« hierfur »so mannigfaltig sind, das ein einheitlicher Ausdruck dafur unpassend erscheint« (WuG, 21); dennoch spricht er aber, so legt das obige Zitat nahe, den »Ideen« und den »Interessen« besondere Bedeutung fur die Analyse historischer Konfigurationen zu. Gerade das hierbei angesprochene Wechselwirkungsverhaltnis zweier moglicher Einflussfaktoren hat weitreichende Debatten ausgelost: Wie kann man das Zusammenwirken dieser beiden Seiten der »Kausalbeziehungen« (RS I, 12) analytisch bestimmen? Als »einseitige oder wechselseitige Begunstigung, Indifferenz oder gar als Obstruktion« (Schluchter 1988, 409)?
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