Prognostische Relevanz genetischer Aberrationen der akuten myeloischen Leukämie bei Kindern und Jugendlichen

2012 
Die Prognose fur Kinder und Jugendlichen mit akuter myeloischer Leukamie konnte durch zunehmend intensivere Therapieprotokolle der AML-BFM-Studiengruppe deutlich verbessert werden. Voraussetzung ist neben einer guten Supportivtherapie zur Pravention und Beherrschung von Komplikationen eine risikoadaptierte Therapie. In Deutschland wurden zwischen 1998 und 2010 912 Kinder und Jugendliche als Protokollpatienten in die AML-BFM-Studien 98 (n=413) und 2004 (n=499) eingeschlossen. Das 5-Jahre-ereignisfrei (EFS) und Gesamtuberleben (OS) betragt 57±2% bzw. 71±2%. Wahrend in den fruheren Studien Zellzahl, Zytomorphologie und Zytochemie eingesetzt wurden, konnten in den letzten Jahren in der Zyto- und Molekulargenetik zunehmend relevante Prognosefaktoren identifiziert werden. Die Gruppe mit relativ gunstiger Prognose umfasst die AML mit t(8;21), inv(16), t(15;17), t(1;11) sowie mit normalem Karyotyp und NPM1-Mutation (n=253; EFS 74±3%, OS 88±2%). Eine schlechte Prognose haben AML mit t(4;11), t(5;11), t(6;11), t(10;11); t(6;9), t(7;12), t(9;22), Monosomie 7, kombinierte FLT3-ITD/WT1-Mutationen, der(12p)-Aberration und AML mit komplexem Karyotyp (n=101; EFS 30±6%; OS 56±5%). Die Gruppe mit intermediarer Prognose (IR) umfasst alle anderen Subgruppen, insbesondere AML mit normalem Karyotyp, FLT3-ITD oder t(9;11) (n=558; EFS 43±2%; OS 64±2%). Fur die Wahl der adaquaten Therapie muss in jedem Fall das Therapieansprechen berucksichtigt werden. Schlussfolgerung: Die Definition der genetischen Prognosefaktoren der AML bei Kindern ermoglicht eine verbesserte prognostische Einschatzung und bildet neben dem Therapieansprechen die Grundlage fur Therapieempfehlungen.
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