Ein Überblick über Ansätze zur Vermeidung der Manipulation von Ortungsverfahren.

2009 
Die Verfugbarkeit von Ortungsverfahren zur Positionsbestimmung von mobilen Endgeraten wie Mobilfunktelefonen oder PDAs ermoglicht eine eigene Klasse von neuartigen Anwendungen, die sog. Location Based Services (LBS). In den einschlagigen Arbeiten wird jedoch fast nie betrachtet, inwiefern die Ortungsverfahren robust gegenuber Manipulationsversuchen („Location-Spoofing“) durch Dritte oder die (moglicherweise illegitimen) Besitzer des Endgerates selbst sind. Es werden deshalb zur Motivation zunachst einige Anwendungsszenarien genannt, fur die spezielle manipulationsresistente Ortungsverfahren benotigt werden. Darauf aufbauend werden dann verschiedene grundlegende Ansatze zur Vermeidung von Location-Spoofing klassifiziert und beschrieben. Es wird auch darauf eingegangen, welche besonderen Anforderungen die einzelnen Verfahren an die Endgerate stellen und fur welche Anwendungsszenarien sie geeignet sind. 1 Einleitung und Motivation Unter Ortung versteht man die Ermittlung des Aufenthaltsortes eines mobilen Gerates. Meistens handelt es sich bei diesem Gerat um ein von einem Nutzer standig mitgefuhrtes personliches Kommunikationsgerat wie z.B. Mobilfunktelefon, Notebooks oder PDA mit der Moglichkeit zur drahtlosen Datenkommunikation uber Technologien wie GPRS, UMTS oder WiFi. Mittlerweile stehen zahlreiche technische Verfahren zur Realisierung von Ortung zur Verfugung (z.B. [TuPo04, 74ff] oder [Kupp05, 155ff]): • Das wohl bekannteste Ortungssystem ist das satellitengestutzte „Global Positioning System“ (NAVSTAR GPS) der USA, mit dem eine Genauigkeit bis auf ca. 15 m Meter erzielt werden kann. Mit zusatzlichen Korrektursignalen von terrestrischen Referenzstationen (sog. Differential GPS, D-GPS) kann eine Genauigkeit bis auf wenige cm erreicht werden. • In zellular aufgebauten Funknetzen (z.B. Mobilfunknetze) kann anhand der Kenntnis der verwendeten Basisstation eine Positionsbestimmung vorgenommen werden (Zellortung). Je nach Grose der von einer Basisstation bedienten Funkzelle betragt die Ortungsgenauigkeit zwischen 100 Metern (in Ballungszentren) oder 35 Kilometern (im landlichen Raum). Durch Hinzunahme weiterer Basisstationen (Triangulation) oder Berucksichtigung der Laufzeiten kann die so erzielte Genauigkeit weiter verbessert werden.
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