Gefühlte und reale Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit Post-COVID Symptomatik nach mildem Akutverlauf: eine Analyse des Rehabilitation Needs Questionnaire (RehabNeQ)

2021 
Hintergrund Das Beschwerdebild der Folgeerscheinungen, die nach einer COVID-19-Erkrankung auch nach Monaten existieren konnen, wird immer deutlicher: das Post-COVID-Syndrom. Neben verschiedenen Symptomen konnen auch funktionellen Zusammenhange bestehen, die die Arbeitsfahigkeit einschranken. Derzeitige Untersuchungen gehen von 10% der Infizierten aus, die dies betrifft. In Deutschland wurde dies nach aktuellen Zahlen 380 000 Menschen betreffen. Das Ziel dieser Analyse war es zu zeigen, wie sich die reale und gefuhlte Arbeitsfahigkeit bei Patient*innen mit Post-COVID Syndrom darstellt. Methode Der Rehabilitation Needs Questionnaire wird routinemasig bei Patient*innen mit Post-COVID-Symptomatik bei Vorstellungen in der Medizinischen Hochschule Hannover bzw. dem Universitatsklinikum Jena ausgefullt. Es erfolgte eine deskriptive Analyse der Fragebogen ab April 2021 unter besonderer Berucksichtigung der Arbeitsfahigkeit. Ausgeschlossen wurden Patient*innen, die nicht im arbeitsfahigen Alter waren, oder bereits vor der COVID-19-Infektion arbeitsunfahig. Ergebnisse 75 von 81 Fragebogen wurden im entsprechenden Zeitraum von einer Stichprobe im arbeitsfahigen Alter in die Auswertung mit einbezogen (68% von Frauen, 32% von Mannern). Das Durchschnittsalter lag bei 42,5 Jahren, die Zeit seit der Infektion im Mittel bei 3 Monaten. 44 der 75 Personen (58,7%) waren zum Zeitpunkt der Befragung arbeitsfahig. Die empfundene Arbeitsfahigkeit wurde im Schnitt mit 5,1 von 10 moglichen Punkten angegeben. Frauen zeigten hier durchschnittlich 6,2 Punkte und Manner 4,7 Punkte. 59,1% (n=26) der Befragten gaben Schwierigkeiten beim Erhalt von notwendigen Therapien an. 31 (41,3%) Personen waren zum Zeitpunkt der Befragung aufgrund der POST-COVID-19-Erkrankung arbeitsunfahig. Das mittlere Alter der Gruppe lag bei 46,6 Jahren. 16 (51,6%) der 31 Proband*innen gaben an ununterbrochen seit der Infektion arbeitsunfahig zu sein. Schwierigkeiten beim Erhalt von notwendigen Therapien hatten in dieser Gruppe 64,5% (n=20). Diskussion Die Rate derer, die nach einer COVID-19-Erkrankung auch nach Monaten noch arbeitsunfahig sind, ist hoch. Notwendige therapeutische Masnahmen stehen entweder in nicht genugender Anzahl zur Verfugung oder werden trotz entsprechender Indikation nicht ausreichend verordnet. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Wirksamkeit von Therapien zu belegen und welche Barrieren zur Ruckkehr an den Arbeitsplatz bestehen. Die Auswirkungen konnen bei weiter steigenden Fallzahlen noch uber Jahre hinweg Einfluss auf die Wirtschaftskraft des Landes haben.
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