Die Haut als Zielscheibe – Erythema multiforme bei Hund und Katze
2017
Dieser Ubersichtsartikel stellt das komplexe Krankheitsbild Erythema multiforme bei Hund und Katze dar. Es werden Atiologie, Pathogenese, klinische Symptomatik, Diagnostik und Therapie erlautert. Erythema multiforme ist eine seltene, immunmediierte Hauterkrankung mit einem akut auftretenden spezifischen Reaktionsmuster der Haut und Schleimhaut auf unterschiedliche zugrundeliegende Mechanismen. Als auslosende Faktoren wurden Medikamente, Futtermittelbestandteile und Neoplasien, aber auch virale oder bakterielle Infektionen sowie Impfreaktionen identifiziert. In uber 20% der Falle lasst sich das auslosende Agens jedoch nicht eindeutig feststellen. Der Deutsche Schaferhund sowie der Pembroke Welsh Corgi scheinen pradisponierte Hunderassen zu sein. Haufig werden bei Hunden erythematose Makulae, geringgradig erhabene und sich peripher ausbreitende Papeln sowie ringformige bis bogenformige erythematose Muster beschrieben. Quaddeln, Plaques, Vesikel und Bullae, die sich zu Ulzerationen entwickeln, treten ebenfalls zeitweise auf. Haufig betroffene Korperregionen beim Hund sind Ventrum, mukokutane Ubergange, Maulhohle, Pinnae und Pfotenballen. Histopathologische Befunde umfassen meist Einzelzellnekrosen in mehreren Schichten der Epidermis mit lymphozytarer Satellitose und einer zellarmen Grenzzonendermatitis. Eine Elimination der ursachlichen Faktoren und gleichzeitige symptomatische Therapie werden empfohlen. Die Prognose des Erythema multiforme variiert von vorsichtig bis gunstig, je nach zugrundeliegender Ursache, Auspragungsform und Ansprechen auf die Behandlung.
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