Empfehlungen zur Durchführung einer Polygraphie oder Polysomnographie im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie

2019 
Ein- und Durchschlafstorungen, nichterholsamer Schlaf oder erhohte Tagesmudigkeit sind unspezifische Symptome von heute ca. 100 unterscheidbaren Storungsbildern, die in der kommenden 11. Revision der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) erstmals als eigenes Kapitel 7 „Schlaf-Wach-Storungen“ zusammengefasst werden. Mit Blick auf den Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie besteht ein bidirektionaler Zusammenhang zwischen Schlaf-Wach-Storungen und psychischen Erkrankungen. Schlaf-Wach-Storungen konnen einen unabhangigen Risikofaktor fur das Entstehen einer psychischen Erkrankung darstellen und den Erkrankungsverlauf ungunstig beeinflussen. Zudem konnen Schlaf-Wach-Storungen einer psychischen Erkrankung auch als Fruhsymptom vorausgehen und damit ein wichtiger Hinweis bei der Fruherkennung sein. Zahlreiche Schlaf-Wach-Storungen konnen anhand der Anamnese und ublicher klinischer Untersuchungen diagnostiziert werden. Bei spezielleren Fragestellungen konnen die Untersuchung in einem spezialisierten Schlaflabor und die Behandlung in einem schlafmedizinischen Zentrum im Sinne einer gestuften Versorgung notwendig sein. Hier ist die Polysomnographie die wichtigste Untersuchungsmethode fur die Differenzialdiagnostik, fur deren Abrechnung uber die Kostentrager heute in Deutschland jedoch keine gesetzliche Grundlage im Bereich neuropsychiatrischer Storungen besteht. Die vorliegende Arbeit fasst die aktuellen Leitlinien hinsichtlich der Kriterien fur eine Untersuchung im Schlaflabor aus Sicht des Fachgebiets Psychiatrie und Psychotherapie zusammen und stellt daraus abgeleitet Forderungen fur eine leitliniengerechte Diagnostik und Behandlung.
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