Konversionsstörungen
2013
Das Krankheitskonzept der „Konversionsstorung“ ist mit klassifikatorischen, diagnostischen und therapeutischen Problemen behaftet, die auf der Prasentation seelischen Leidens mittels pseudoneurologischer Symptome ohne organisches Korrelat grunden. Auch ihre nosologische Stellung in den Klassifikationssystemen der ICD-10 und dem DSM-IV ist uneinheitlich. Pravalenzraten zwischen ca. 0,3 % in der Allgemeinbevolkerung und bis zu 50 % in Risikopopulationen verweisen jedoch auf ihre grose klinische Bedeutung. Realtraumatisierungen kommt eine wichtige Rolle in der Atiopathogenese zu. Hohe Komorbiditatsraten mit anderen psychischen Storungen, die Gefahr der Chronifizierung, ein hoher sekundarer Krankheitsgewinn sowie ein somatisches Krankheitskonzept erschweren den Zugang zur Psychotherapie, die jedoch das Mittel der Wahl darstellt. Aufgrund klinischer Erfahrung und offener Studien sind sowohl psychodynamische wie kognitiv-behaviorale Therapieansatze als wirksam einzuschatzen.
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