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Ethik in der Onkologie

2006 
Fragen medizinischer Ethik sind zunehmend auch in der Onkologie in ihrer Bedeutung erkannt worden. Paradoxerweise ist dies durch Fortschritte bei der Behandlung von Krebserkrankungen ebenso wie durch die Erkenntnis der Begrenztheit des medizinisch Machbaren begrundet. Differenzierte Therapien konnen heute auch fur altere Patienten angeboten werden, fur die noch bis vor wenigen Jahren kaum wirksame Behandlungen existierten. Fragen der gerechten Ressourcenallokation drangen sich auf, sobald neue, sehr effektive Behandlungs- und Supportivmaβnahmen zu einer Kostenexplosion in der Onkologie fuhren. Was ist der Preis, den der einzelne oder die Gesellschaft fur (palliative) Behandlungen zu zahlen bereit ist, die nur noch zu einer Verlangerung der mittleren uberlebenszeit von wenigen Wochen fuhren? Intensivmedizinische Behandlungsmoglichkeiten konnten ausgebaut werden und stehen fur die Versorgung onkologischer Patienten offen — aber ist die Verlegung auf eine Intensivstation fur Tumorpatienten immer sinnvoll? Der Gedanke an eine unpersonliche „Apparatemedizin“ oder die Vorstellung, an „Maschinen angeschlossen“ zu sterben, ist fur viele onkologische Patienten derartig abschreckend, daβ sie Wiederbelebungsma βnahmen oder die Verlegung auf eine Intensivstation grunds atzlich ablehnen. Der Erhalt von Lebensqualitat hat sich auf diese Weise nicht nur am Lebensende als ein wichtiges Ziel onkologischer Therapiestrategien fest etabliert
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