Zum Verbalisierungsdilemma bei der Erfassung der situationsspezifischen Fähigkeiten von Lehrkräften: Am Beispiel der Domäne Deutsch als Zweitsprache

2020 
Anforderungsnahe Testumgebungen versprechen besonders pradiktive Hinweise auf die tatsachliche Performanz von angehenden und praktizierenden Lehrkraften. Auf Basis einer Methoden-Triangulation empirisch erhobener Daten aus einem videobasierten Kompetenztest widmet sich der Beitrag allerdings einem potentiellen Validitatsproblem bei der Erfassung der situationsspezifischen Fahigkeiten von angehenden und praktizierenden Lehrkraften aller Facher als Indikator ihrer Kompetenz im Bereich Deutsch als Zweitsprache. In der besonders performanznahen Testumgebung werden keine geschlossenen Items eingesetzt, sondern maximal offene mundliche Antworten erfragt, also zunachst eine Verbalisierung des Wahrgenommenen, gefolgt von einer verbalisierten Handlungsreaktion. Es finden sich in der Auswertung der Antworten von N = 124 angehenden und praktizierenden Lehrkraften Hinweise auf ein Verbalisierungsdilemma: offenbar ist die geforderte Verbalisierung der Komponente der prazisen Wahrnehmung schwieriger als die der Handlungsreaktion, der Zusammenhang zwischen beidem stellt sich als komplex dar. Dies wird in einen uber diese Studie hinausgehenden Kontext eingeordnet, indem Ergebnisse aus der Expertiseforschung herangezogen und Konsequenzen fur videobasierte Testumgebungen diskutiert werden.
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