Small-volume Resuscitation beim hypovolämischen Schock
2016
Die Bolusinfusion einer hyperosmolaren Kochsalzlosung (4 ml/kg, 7,2–7,5 % NaCl) fuhrt im hypovolamischen Schock zur raschen Normalisierung der zentralen Hamodynamik und zur Restitution der Organperfusion (Small-volume Resuscitation). Nach Ischamie ist die Wiederherstellung der Perfusion in der mikrovaskularen Strombahn vorrangig. Hyperosmolare Losungen verbessern die Mikrozirkulation durch Reduktion der Endothelzellschwellung und Verminderung der Leukozytenadhasion am Endothel. Die Wirkmechanismen und die Effizienz hyperosmolarer Losungen sind durch experimentelle Untersuchungen gut belegt. Hingegen konnte bislang keine der praklinischen Studien die Uberlegenheit hyperosmolarer Losungen hinsichtlich der Uberlebensrate sichern. Eine Metaanalyse von 9 praklinisch durchgefuhrten Studien ergab nach Small-volume Resuscitation gegenuber einer Standard-Primartherapie mit Ringerlaktat allerdings eine signifikante Reduktion der Letalitat (−5,1 %). Vielversprechende neue Indikationsgebiete fur hyperosmolare Kochsalzlosungen stellen der Einsatz in der Kardio- und Gefaschirurgie, bei Brandverletzten, bei Patienten mit Sepsis sowie die gezielte Therapie des post-ischamischen Reperfusionsschadens dar. Die Kombination hyperosmolarer Losungen mit kunstlichen Sauerstofftragern ist zur Zeit in experimenteller Erprobung.
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