Diagnostische Zuverlässigkeit des LiSe-DaZ bei Kindern mit schwerer Sprachentwicklungsstörung

2015 
Hintergrund: Bislang liegen nur wenige Sprachentwicklungstests fur 2- oder mehrsprachig aufwachsende Kinder in Deutschland vor. Der hierfur entwickelte LiSe-DaZ (Linguistische Sprachstandserhebung – Deutsch als Zweitsprache) wurde in einer prospektiven Evaluationsstudie daraufhin untersucht, ob er bei Kindern im Alter von 5 bis 7 Jahren mit schweren Sprachentwicklungsstorungen eingesetzt werden kann und ob mit ihm sprachauffallige Kinder sicher erkannt werden. Material und Methoden: 74 Kinder (mittleres Alter 60 Monate, 46% rein deutschsprachig, 54% 2- oder mehrsprachig) mit einer nach klinischem Urteil schweren Sprachentwicklungsstorung wurden im Rahmen ihres stationaren Aufenthaltes zusatzlich zu der klinisch etablierten Diagnostik mit dem LiSe-DaZ untersucht. Ergebnisse: In der Untersuchung des Sprachverstandnisses (LiSe-DaZ vs. TROG-D), des produktiven Wortschatzes (LiSe-DaZ vs. AWST-R bzw. WWT) sowie dem Gebrauch der Prapositionen (LiSe-DaZ vs. Ravensburger Prufmaterial) erzielten die Kinder durchschnittlich signifikant (p Schlussfolgerung: Gemessen an klinisch etablierten Tests erwies sich die diagnostische Zuverlassigkeit des LiSe-DaZ bezuglich des Erkennens von Kindern mit Sprachentwicklungsstorungen als unzureichend. Eine Normierung der etablierten Sprachtests an 2- oder mehrsprachig aufwachsenden Kindern ist dennoch ebenso wunschenswert zur Vermeidung falscher Pathologisierung.
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