Historischer Verantwortung gegenüber Aussiedlern gerecht werden - Integrationsarbeit verstärken

2007 
[…] Mit diesem Gesetz wird aber auch unsere dauerhafte historische Verantwortung gegenuber Deutschstammigen unterstrichen und bestatigt. […] Einerseits ist und bleibt das Tor fur die deutschen Spataussiedler offen; andererseits gilt Art. 116 des Grundgesetzes wegen des historischen Hintergrundes fort. - Dabei ist es gut und richtig, dass wir uns auch kunftig zu einem allgemeinen Kriegsfolgenschicksal fur die Deutschen aus den ehemaligen GUS-Staaten bekennen. Diese Menschen haben lange unter ihrer deutschen Herkunft gelitten. Mehr als 3,1 Millionen Spataussiedler sind seit der Wende zu uns nach Deutschland gekommen. Die Allermeisten von ihnen - das will ich noch einmal sagen - sind gut integriert und bedeuten eine Bereicherung fur unsere Gesellschaft. Sie haben die Armel hochgekrempelt, sich eingegliedert, uns geholfen und viel Gutes getan. Sie sind - das ist wichtig fur die Zukunft - oft kinderreich. Sie haben durch ihre Eingliederung sehr viel fur unsere Sozialkassen getan. Dem steht allerdings entgegen, wie die Spataussiedler offentlich wahrgenommen werden. Dies gilt insbesondere, wenn Spataussiedler an Straftaten beteiligt sind; auch sie sind Menschen, so etwas kommt also vor. Aber dann steht immer in der Zeitung: „Der Spataussiedler X ...“. Dadurch ergibt sich ein vollig falsches Bild. Jungst hat die Hamburger Polizeibehorde eine Untersuchung zur Kriminalitatsstatistik veroffentlich, die belegt hat, dass Spataussiedler nicht anders sind als andere. Sie sind nicht besser, aber auch nicht schlechter. Ich glaube, wir mussen uns hier um Objektivitat bemuhen. Ahnliche Untersuchungen und Ergebnisse gibt es auch aus anderen Landern. Das belegt, dass dies ein reprasentatives Bild ist. relativ gering. Das bedeutet, dass sie sich wenig um das Erlernen der Sprache bemuhen. Ohne Sprachkenntnisse bekommen sie keinen Ausbildungsplatz und damit auch keinen Arbeitsplatz. Dadurch konnen sie sich ihren Lebensunterhalt nicht verdienen und haben Langeweile. So findet keine Integration statt. Um diese Menschen mussen wir uns starker kummern. […] Ich glaube, wir mussen unser Augenmerk nicht so sehr darauf richten, ob diese Menschen an den Kursen teilnehmen. Wir mussen starker erfolgsorientiert arbeiten. Wir mussen uns darum kummern, dass die Zeit nicht nur abgesessen wird, sondern dass am Ende etwas herauskommt. Wir mussen die Kurse starker diversifizieren, um auf die Belange dieser Menschen wirklich eingehen zu konnen. [....] Ich will uberhaupt nicht verhehlen, dass wir mit einem kleinen Teil dieser Gruppe erhebliche Probleme haben, insbesondere mit Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen. Diese haben Probleme, insbesondere wenn sie erst in den letzten Jahren zu uns gekommen sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Um diese mussen wir uns kummern. Bei ihnen ist die Motivation, sich hier einzugliedern, zum Teil Jochen-Konrad Fromme
    • Correction
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []