Eingewanderte bauen nur schrittweise Bindungen an Parteien in Deutschland auf

2021 
Etwa jede vierte Person in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte. Ein Indikator fur ihre Inklusion in das politische Leben ist, ob sie sich mit einer Partei verbunden fuhlen. Befragungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen, dass Eingewanderte und ihre Kinder dies seltener tun als die restliche Bevolkerung. Bei selbst Eingewanderten steigt die Parteibindung mit der Aufenthaltsdauer: Bis funf Jahre nach ihrer Einwanderung gibt etwa ein Viertel der Befragten eine erste Parteibindung an, nach 15 Jahren ist es rund die Halfte. Dabei unterscheiden sich die Parteibindungen zwischen Personen verschiedener Herkunftslander stark. So neigen Menschen aus der Turkei haufiger der SPD zu, wahrend sich Eingewanderte aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion beziehungsweise den Nachfolgestaaten haufiger der CDU/CSU verbunden fuhlen. Dass die Halfte der Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland den Parteien bisher dauerhaft distanziert gegenubersteht, weist auf ein hohes Mobilisierungspotenzial hin. Parteien sollten daher diese wachsende Wahlergruppe noch aktiver ansprechen und ihre vielfaltigen politischen Interessen starker einbeziehen.
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