Qualitätssicherungsrichtlinie Früh- und Reifgeborene des Gemeinsamen Bundesausschusses als Qualitätsrisiko?
2020
Hintergrund Die Qualitatssicherungsrichtlinie Fruh- und
Reifgeborene (QFR-RL) stellt hohe personelle Anforderungen an Perinatalzentren
(PNZ). In dieser Analyse wurde der Erfullungsgrad der PNZ ermittelt und
evaluiert, wie sich die Versorgung weiterer Patientengruppen und freie
pflegerische Personalkapazitat (pPK) fur akut zu versorgende
Fruhgeborene (FG) darstellt. Methodik Aus einem Verbund von 4 PNZ (Level 1) mit ca. 10 000
Geburten pro Jahr wurde der Anteil der 1:1/1:2-Versorgten, Patientenzahl
pro Pflegekraft (Pat/P) und pPK nach Zentrum, Schicht und Wochentag
uber einen Zeitraum von 5 Monaten bzgl. Erfullung der QFR-RL
bzw. der DGPM-Empfehlungen ausgewertet. Zusatzlich wurden anstehende FG
erfasst und mit freier pPK abgeglichen. Ergebnisse Insgesamt konnte die QFR-RL in 88% der Schichten
(n=1584) erfullt werden. Nur ein Zentrum erreichte die
geforderten 95%. Der Erfullungsgrad und die Zahl der
eingesetzten Pflege nahm in Spat- zu Nachtdiensten ab (p<0,001).
Der Anteil der 1:1-versorgten FG war bei Nichterfullung der Vorgaben
signifikant erhoht (p<0,001). 14,1% der anstehenden FG
hatten unter Vorgabenerfullung versorgt werden
konnen. Schlussfolgerungen Die 1:1-Versorgung und die niedrigere Besetzung in
Spat- und Nachdiensten waren Faktoren, die zu Unterschreitung der
Vorgaben und schlechterer Versorgung der ubrigen Intensivpatienten
fuhrten. Dies spiegelte auch der niedrige Erfullungsgrad der
DGPM-Empfehlungen wider. Freie pPK war kaum vorhanden, was die Versorgung der
anstehenden FG unter Einhaltung der Vorgaben nahezu ausschloss.
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