Social Impact Bonds und der Disput um die Wohlfahrt

2018 
Der Social Impact Bond (sozialer Wirkungskredit) ist eine neue Finanzierungsform wohlfahrtsstaatlicher Programme. Das neue ist, dass er professionelle Finanzmarkteure, die nach alternativen Anlagemoglichkeiten suchen, in die Finanzierung staatlicher Wohlfahrtsprogramme einbindet. Er verspricht in Zeiten von Austeritatsanforderungen den Wohlfahrtsstaat zu entlasten und durch eine rigerose Form der Wirkungsmessung effizienter zu machen, indem er das Risiko der ausbleibenden Wirkung an den Finanzmarkt verkauft. Seine Kritiker sehen in ihm dagegen eine weitere Form kapitalistischer Landnahme. In diesem Artikel wird der Social Impact Bond zwischen De- und Re-Politisierung untersucht. Es wird argumentiert, dass der Social Impact Bond uber seine Formen der Privatisierung und der Rationalisierung eine politische Debatte uber Wohlfahrtsfragen aussetzt, andererseits aber uber die Art und Weise, wie er den Wohlfahrtsstaat als potenziell effizienzfahig und notwendig adressiert, diesem auch zu einem erneuten Legitimationsschub verhelfen konnte. Welche Art des Disputs der Social Impact Bond eroffnet, hangt letztlich vom institutionellen Kontext ab, in dem er erprobt wird.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    42
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []