Augeninnendrucksenkung 10 Tage nach radikaler Prostatektomie bei Patienten mit diagnostiziertem Prostatakarzinom

2016 
Hintergrund: Ergebnisse einer retrospektiven Analyse der perioperativen Anderung des Augeninnendrucks (IOD) nach radikaler Prostatektomie (RPE) bei Prostatakarzinom. Patienten und Methode: Bei 25 konsekutiven Patienten wurde der PSA-Wert (PSA: prostataspezifisches Antigen) und der IOD applanatorisch vor RPE sowie im Mittel 10 Tage nach der Operation gemessen. Hauptfragestellung war die statistische Analyse der IOD-Veranderung der rechten Augen. Die Daten von 3 Patienten mit vorbekanntem Glaukom wurden einer Einzelauswertung unterzogen. Die Daten der 22 Patienten ohne Glaukom wurden mit nicht parametrischen statistischen Verfahren analysiert. Die Ergebnisse der linken Augen wurden zur Information auch dargestellt. Ergebnisse: Der mittlere IOD am rechten Auge sank von praoperativ 13,95 ± 2,95 mmHg (n = 22) auf postoperativ 12,18 ± 1,99 mmHg; die durchschnittliche Drucksenkung betrug − 1,77 ± 2,44 mmHg. Am linken Auge sank der IOD von praoperativ 14,45 ± 3,16 mmHg auf postoperativ 12,05 ± 2,21 mmHg ab. Die durchschnittliche Drucksenkung betrug − 2,41 ± 3,53 mmHg. Der PSA-Wert sank von praoperativ 18,70 ± 21,66 ng/ml; (Median: 11,3 ng/ml) auf postoperativ 2,21 ± 3,13 ng/ml (Median: 1,25 ng/ml) ab. Das Absinken des IODs der rechten und linken Augen sowie der PSA-Abfall sind statistisch hochsignifikant (Wilcoxon-Test fur gepaarte Stichproben, n = 22, p  Schlussfolgerung: Unsere Fallserie zeigt, dass der IOD statistisch signifikant und im klinisch relevanten Ausmas nach RPE absinkt. Die Ursache der IOD-Anderung ist bislang nicht bekannt. Wir sehen keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Absinken des PSA-Wertes und des IODs, sondern vermuten als Ursache fur den Abfall des IODs eine Anderung im Prostaglandinstoffwechsel bzw. -haushalt der Prostata und der Samenblasen. Diese Theorie bedarf allerdings noch der Bestatigung durch weitere Studien. Die IOD-Erhohung, die offensichtlich wahrend der Entwicklung eines Prostatakarzinoms auftritt, konnte ebenfalls auf eine Anderung des Prostaglandins zuruckzufuhren sein. Die Aufklarung dieses Wirkungsmechanismus konnte ein Schlussel zur Entwicklung augeninnendruckerhohender Medikamente sein.
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