Hypermagnesiämie des ionisierten Magnesiums bei 199 Hunden: Populationsbasierte Studie zu Prävalenz, Ätiologie und Prognose unter besonderer Berücksichtigung von Nierenerkrankungen und Messung des Gesamtmagnesiums

2018 
Ziel: Ermittlung von Haufigkeit und Atiologie einer erhohten Konzentration des ionisierten Magnesiums (iMg) beim Hund und Evaluierung deren Relevanz als prognostischer Faktor. Material und Methoden: Von April 2009 bis Dezember 2013 wurden bei 9950 Hunden Serum-elektrolyte mittels ionenselektiver Elektrode gemessen. Einschlusskriterium fur die retrospektive Studie war eine Hypermagnesiamie (iMg ≥ 0,68 mmol/l), wobei zudem Gesamtmagnesium (tMg), Kalium, ionisiertes Kalzium und Urinabsatz evaluiert wurden. Bei wiederholten Messungen fand nur die erstmalig bestimmte erhohte iMg-Konzentration eines Tieres Berucksichtigung. Nach der Atiologie erfolgte die Zuordnung in die Diagnosegruppen Azotamie, iatrogen/medikamentenassoziiert, endokrinologische Storungen, Gewebeuntergang, unbekannte Atiologie fur Hypermagnesiamie. Ausgewertet wurden Uberlebensrate und iMg-Konzentration in den Diagnosegruppen sowie die Korrelation von iMg und tMg. Ergebnisse: Die Pravalenz einer Hypermagnesiamie betrug 2,0 % (199/9950). Haufigste Ursache war eine Azotamie (80/199; 40 %), gefolgt von iatrogener Verabreichung (37/199; 19 %), Gewebeuntergang (21/199; 11 %) und endokrinologischen Storungen (12/199; 6 %). Bei 49/199 Hunden (25 %) war die Atiologie unbekannt. Eine Hyperkalzamie zeigten 24/199 Hunde (12 %), eine Hypokalzamie 58/199 (29 %). Eine Nierenerkrankung hatten 64 % der Hunde (51/80) mit Azotamie, wovon 53 % (27/51) eine Hyperkaliamie aufwiesen. Zudem bestand bei 37 % (19/51) der Tiere mit Nierenerkrankung eine Anurie/Oligurie, davon hatten 59 % (11/19) eine Hyperkaliamie. Insgesamt verstarben 83/199 (42 %) Hunde, wovon 48/83 (58 %) der Gruppe Azotamie angehorten. Die iMg-Konzentration differierte zwischen den Gruppen nicht (p = 0,15). Die Korrelation von iMg und tMg war mit r s = 0,28 unzureichend. Schlussfolgerung: Eine erhohte iMg-Konzentration ist selten und weist auf schwer wiegende Erkrankungen hin. Insbesondere bei einer Azotamie kann sie mit erhohter Mortalitat assoziiert sein. Die tMg-Konzentration lasst keine Ruckschusse auf die iMg-Konzentration zu.
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