Hermann Oppenheim (1858–1919) – ein exzellenter Neurologe ohne akademische Anerkennung

2008 
Hermann Oppenheim (1858–1919) entwickelte sich aus bescheidenen wirtschaftlichen Verhaltnissen heraus uber ein Medizinstudium in Gottingen und Bonn, einer Tatigkeit als Privatdozent der Berliner Charite und danach als niedergelassener Neurologe zum Mitgrunder der Gesellschaft deutscher Nervenarzte. Er machte sich den Kampf um die Neurologie als Spezialfach zur Lebensaufgabe. Auf dem Hohepunkt seiner universitaren Laufbahn angekommen, hatte er sich uber einen Zeitraum von 10 Jahren (1891–1901) vergebens um ein Extraordinariat bemuht. Nach monatelanger nicht erfolgter ministerieller Entscheidung trat er aus der Medizinischen Fakultat der Friedrich-Wilhelms-Universitat Berlin aus. Antisemitische Hintergrunde sind an Parallelbeispielen nur indizienhaft erfassbar. Oppenheim war Mitglied im „Centralverein deutscher Staatsburger judischen Glaubens“ (C. V.), einer Vereinigung zur Starkung der judischen Identitat und des judischen Selbstbewusstseins. Auseruniversitar hat er seine Moglichkeiten ausgeschopft. Es bleibt jedoch offen, was er an der Universitat zusatzlich hatte leisten konnen, wenn ihm alle dort gebotenen Mittel zur Verfugung gestanden hatten.
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