Geotechnik und Massenbilanz der Erdbauprojekte der zweiten Roehre Tauerntunnel / Geotechnics and mass balance of the earthworks for the second tube of the Tauern Tunnel

2010 
Der Beitrag beschreibt das Konzept zur Verwendung und Deponierung des Ausbruchs der 6.545 m langen zweiten Roehre des Tauerntunnels, das sowohl die Planung als auch die Bauarbeiten fuer diesen Tunnel massgeblich beeinflusste. Da insgesamt etwa 825.000 m3 Ausbruchmaterial prognostiziert wurden, hatten diese Massen einen erheblichen Einfluss auf das Vortriebskonzept. Im Sinne des oesterreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) umfasste das Projekt mehrere behoerdlich zu bewilligende Erdbauprojekte zur Wiederverwendung des Ausbruchmaterials. Aufgrund der betraechtlichen tektonischen Beanspruchung des Gebirges war der Hauptteil der Ausbruchmassen lediglich fuer Schuettungen verwendbar. Im Zuge der Planungsarbeiten zur Wiederverwendbarkeit zeigte sich ein starkes Interesse Dritter, zum Beispiel zur Verwendung in Laermschutzdaemmen, Einschuettungen von Einhausungen, Errichtung eines Rueckhaltedammes und Anhebung der Raststation Tauernalm. Der Beitrag geht vor diesem Hintergrund im Wesentlichen auf die Dammschuettung zur Anhebung dieser Raststation ein. Da die Station urspruenglich zwischen 2 m und 20 m unter dem Niveau der A10 lag und vom vorbeifahrenden Autofahrer kaum einzusehen war, wuenschte der Betreiber eine Anhebung. Unter Beruecksichtigung von Zwangspunkten aus der Trassierung neuer Zu- und Abfahrten sowie geotechnischer und wirtschaftlicher Randbedingungen wurde ein Dammschuettungs-Projekt von circa 235.000 m3 mit einer maximalen Schuetthoehe von 8 m ausgefuehrt. Aus der Vorgabe einer moeglichst kurzen Bauzeit ergab sich eine Zwischendeponierung des Ausbruchmaterials, die unmittelbar neben der Raststaette auf einer alten Anschuettung erfolgte. Im Hinblick auf die geotechnische Wiederverwendbarkeit musste vor allem die Witterungsempfindlichkeit der verschiedenen Arten des Ausbruchmaterials beachtet werden. Aus diesem Grund wurden die Gesteine mit guenstigeren Festigkeitseigenschaften gesondert von den witterungsempfindlichen Phylliten zwischengelagert. Die Schuettung des Dammkoerpers erfolgte entsprechend den Regelungen der RVS 08.03.01. Projektiert wurden ueberwiegend Boeschungsneigungen zwischen 1:2 und 2:3. Bei steileren Bereichen erfolgte die Aufnahme der aus dem Spreizdruck resultierenden Zugspannungen durch eingebaute Geogitterbahnen. Die Schuettarbeiten wurden anhand eines zuvor erstellten Pruefplans mit geotechnischem Messprogramm zum Qualitaetsnachweis der Erdarbeiten ueberwacht. Fuer den Dammaufbau wurde ein Einbauplan erstellt, der im Beitrag detailliert beschrieben wird. Die Planung der Zwischendeponie Zederhaus im Sueden des Tunnels erwies sich wegen noch nicht endgueltig geklaerter Wiederverwendungen als problematisch. Letztlich erreichte sie ein Volumen von 430.000 m3. Der Beitrag geht im Weiteren auf die Massendispositionen auf der Nord- und auf der Suedseite des Tauerntunnels und die Massenbilanz ein. Auf der Nordseite verwendete man das Ausbruchmaterial neben der Dammschuettung fuer die Raststation fuer: Damm eines Schlaemmteiches, Einschuettung der Einhausung Flachau, Schuettung von Laermschutzdaemmen sowie landschaftsgestalterische Massnahmen im Bereich der Zwischendeponie. Das Ausbruchmaterial aus dem Suedvortrieb wurde im Laermschutzdamm Pfeifenberger eingebaut oder auf der Zwischendeponie Zederhaus abgelagert. Im Zuge des Baufortschritts kam es zu mehr oder weniger grossen Massenverschiebungen, die eine zusaetzliche Deponie und weitere Wiederverwendungsprojekte erforderten. ABSTRACT IN ENGLISH: The construction of the 6,545 m long second tube of the Tauern Tunnel required a well thought-out concept for the disposal and reuse of the material excavated from the tunnel. As the reuse of the excavated material had been assigned the highest priority for saving resources according to the Waste Management Law (AWG), the project also included a number of officially approved earthworks projects. This article gives an overview of the considerations and challenges, which arose during the design and construction phases with regard to the disposal and reuse of this material. Particular attention is paid to embankment filling to raise the level of the Tauernalm service area, where about 235,000 m3 of tunnel spoil was filled in only three months. The article also describes the particular challenges of geotechnical design, supervision and logistics on this project, and also the overall mass balance of the tunnel excavation, which had to be adapted a number of times during the construction phase due to altered project parameters and had to be considered as a direct interaction with the tunnelling concept. (A)
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