Ventilatorische und metabolische (Laktat-)Schwellen
2013
Schwellen sind in der Spiroergometrie fur die Leistungsbemessung bei schwierig zu beurteilender
Kooperation bzw. Motivation im Rahmen einer Belastungsuntersuchung, zur Trainingssteuerung, in der
Transplantationsplanung, der Operabilitatsbeurteilung und der Begutachtung erforderlich. In der
Literatur besteht eine kaum ubersehbare Vielfalt von Schwellenterminologien, die einen Vergleich von
Protokollen und Studien nur schwer moglich machen und auch im Alltag der
Spiroergometrieinterpretation bzw. –auswertung zu terminologischen Unsicherheiten fuhren. Daraus
ergibt sich die Notwendigkeit einer klaren Terminologie. Anhand der Literatur wurde eine Festlegung
der Schwellendefinitionen vorgenommen. Danach ist zwischen einer konzeptionellen und operationalen
(methodischen) Schwellenbetrachtung zu unterscheiden. Das konzeptionelle Schwellenkonzept bedeutet,
dass es zwei ventilatorische (VT1 und VT2) und zwei metabolische Schwellen (Laktatschwelle [LT] 1
und 2) gibt. Diese Schwellen sind pathophysiologisch erklarbar. Beide Schwellenkonzepte kennzeichnen
den Beginn und das Ende des aerob-anaeroben Ubergangs. Wahrend die Laktatschwellen 1 und 2 direkt
die metabolischen Anderungen anzeigen, beschreiben die ventilatorischen Schwellen 1 und 2 die
respiratorische Antwort auf diese metabolischen Anderungen. So kennzeichnet VT1 die infolge des
Laktatanstiegs und der erforderlichen Laktatpufferung notwendige Steigerung der Ventilation und
CO 2 -Abgabe im Verhaltnis zur Sauerstoffaufnahme. Der VT2 liegt ein Uberschreiten des
Laktat-Steady-State mit konsekutivem Laktatexzess, Auftreten einer metabolischen Azidose und daraus
resultierender uberproportionaler Steigerung der Ventilation zugrunde. Demgegenuber bezeichnet das
operationale Schwellenkonzept die Methode, mit der die jeweilige Laktat- und ventilatorische
Schwelle bestimmt werden. Dies kann in einem weiteren Schritt noch erganzt werden durch die Angabe
der Belastungsform, die zur Schwellenbestimmung herangezogen wurde.
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