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[Neuroimmunology of COVID-19].

2021 
Zahlreiche neuroimmunologische Krankheitsbilder wie Enzephalopathien, Enzephalitiden, Myelitiden oder ADEM (akute disseminierte Enzephalomyelitis) sind nach einer Infektion mit SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) gehauft aufgetreten, was fur einen para- oder postinfektiosen Zusammenhang spricht. Ursachlich ist wahrscheinlich eine virusgetriggerte Uberaktivierung des Immunsystems mit Hyperinflammation und Zytokin-Sturm, aber moglicherweise auch die Bildung spezifischer Autoantikorper gegen Gewebe des Zentralnervensystems, die sich vor allem im Liquor schwerkranker COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Patienten finden lassen. Eine direkte Schadigung durch die Invasion von SARS-CoV‑2 ins Gehirn oder Ruckenmark scheint keine relevante Rolle zu spielen. Bei Patienten mit Multipler Sklerose, Myasthenie oder anderen neuroimmunologischen Krankheitsbildern wird die Anfalligkeit fur eine SARS-CoV-2-Infektion sowie das Risiko eines schweren Verlaufs nicht durch die immunmodulierende Therapie bestimmt, sondern durch bekannte Risikofaktoren wie Alter, Komorbiditaten und den krankheitsbedingten Grad der Behinderung. Immuntherapien sollten bei diesen Patienten daher nicht verschoben oder pausiert werden. Inwieweit neuroimmunologische Mechanismen auch fur Langzeitfolgen nach uberstandener COVID-19-Erkrankung – wie Fatigue, Gedachtnis‑, Schlaf- oder Angststorungen – verantwortlich sind, werden klinische Verlaufsuntersuchungen u. a. in COVID-19-Registerstudien zeigen.
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