Möglichkeiten und Management gefäßrekonstruktiver Eingriffe im Rahmen viszeralchirurgischer Operationen und ihrer perioperativen Betreuung – eine selektive Auswahl repräsentativer Fallkonstellationen

2019 
Einleitung Das Ineinandergreifen der chirurgischen Fachdisziplinen bei der Bewaltigung komplexer, chirurgisch therapierbarer Erkrankungen ist eine eminente Voraussetzung, um die Erfolgschancen der Behandlung zu steigern. Bei der zunehmenden Erweiterung der Indikationsgrenzen zur operativen Behandlung von ausgedehnten multiviszeralen Tumoren, bei iatrogenen Gefasverletzungen im viszeral- und onkologisch-chirurgischen Operationsfeld und der mesenterialen Ischamie ist eine gefaschirurgische Expertise vonnoten. Zielsetzung Narrative Ubersicht auf Basis aktueller wissenschaftlicher Referenzen und eigener klinischer und operativer Erfahrungen im entscheidungstechnischen Herangehen zum taktischen Vorgehen und zu gefasrekonstruktiven Moglichkeiten bei viszeralchirurgischen Eingriffen. Ergebnisse Beim Pankreaskarzinom mit seiner anhaltend schlechten Prognose ist die R0-Resektion die einzig kurative Therapieoption – damit werden intraoperativ erweiterte Anforderungen an den Chirurgen gestellt. Wahrend die arterielle Gefasrekonstruktion aufgrund erhohter Morbiditat und limitierter Evidenz weiter in der Diskussion und spezifischen Fallkonstellationen vorbehalten bleibt, ist die venose Rekonstruktion mittlerweile etabliert. Auch bei ausgedehnten retroperitonealen Sarkomen ist im Rahmen multiviszeraler Resektionen die Rekonstruktion der infiltrierten V. cava inferior oder A. iliaca communis durch eine Patchplastik oder autologen Bypass-/Segmentersatz notwendig. Im Rahmen von inflammatorischen Prozessen sowie Tumoradhasionen/-infiltrationen zu angrenzenden anatomischen Strukturen konnen intraoperative Gefasverletzungen oder postoperative Gefasalterationen auftreten, deren Rekonstruktion durch anatomische Varianten erschwert wird. Die extrem hohe Anforderung an den Viszeralchirurgen bei mesenterialen Ischamien wird durch eine kompetente Beurteilung der mesenterialen Gefasstrecke auf Basis einer adaquaten Bildgebung und durch den Zeitfaktor bestimmt. Ein promptes rekanalisierendes Vorgehen entscheidet mit uber die Prognose des Krankheitsbildes. Schlussfolgerung Gefasrekonstruktionen in der Viszeralchirurgie, insbesondere der Tumorchirurgie, stellen hohe Anforderungen an die Expertise des Operateurs. Eminent dabei ist neben einer guten praoperativen Diagnostik eine entwickelte spezifisch gefaschirurgisch-medizinische wie auch fachubergreifende Erfahrung in Fallmanagement und in der OP-Taktik/-Technik.
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