Konsensusdokument des 2. Europäischen Workshops über die Prävention und den Ausstieg aus dem Tabakkonsum für das zahnmedizinische Praxisteam

2010 
Tabakkonsum wurde als wesentlicher Risikofaktor fur krankhafte Veranderungen im Mundbereich erkannt, z. B. fur Parodontalerkrankungen und Krebs. Ein Ausstieg aus dem Tabakkonsum bietet die Moglichkeit einer Ruckbildung von Krebsvorstufen, einem verbesserten Langzeiterfolg einer Parodontalbehandlung und einem verbesserten Parodontalstatus im Vergleich mit Patienten, die weiterhin rauchen. Hilfe zur Tabakentwohnung anzubieten fallt somit zu einem Teil in die Verantwortung der zahnarztlichen Fachkrafte und in die Ausubung des zahnarztlichen Berufes im Allgemeinen. Die Tabakentwohnung sollte in der Unterstutzung zu einer Verhaltensanderung bestehen. Begleitet durch medikamentose Masnahmen wird die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges noch hoher. Es ist allgemein anerkannt, dass eine entsprechende Honorierung einer Raucherberatung den zahnarztlichen Fachkraften einen groseren Anreiz bieten wurde, diese Masnahmen anzubieten. Daher sollte die Honorierung der Raucherberatung fur zahnarztliche Fachkrafte erzielbar sein und in entsprechendem Verhaltnis zu anderen Behandlungen stehen. Internationale und nationale Institutionen fur zahnarztliche Fachkrafte werden dringend ersucht, alle Anstrengungen im Hinblick auf die Pravention und den Ausstieg aus dem Tabakkonsum in der Bevolkerung, im jeweiligen Einzugsbereich und in personlichen Kontakten zu fordern, einschlieslich der Integration dieser Masnahmen in die vorklinischen und klinischen Ausbildungen. Um die Akzeptanz der Entwohnungsstrategien durch zahnarztliche Fachkrafte zu vereinfachen, schlagen wir ein stufenweises Betreuungsmodell vor: 1) Basisbetreuung: eine kurze Befragung aller Patienten in der Praxis, um den Raucherstatus zu erheben, die Bereitschaft zum Ausstieg zu beurteilen und die Erlaubnis, bei weiteren Zahnarztbesuchen danach zu fragen, 2) mittlere Betreuung: (kurze) Befragungen uber die aktuelle Motivation zum Ausstieg, Hilfsmittel zur Unterstutzung dieser Verhaltensanderung inkl. Medikamente, und 3) fortgeschrittene Betreuung: intensive Betreuung zur Erstellung eines detaillierten Planes zum Ausstieg, einschlieslich des Einsatzes von entsprechenden Medikamenten. Damit ein effektiver Einsatz der Tabakentwohnung mit Sicherheit zu einem allgemein gultigen Standard wird, sollen Fortbildungs- und Auffrischungskurse organisiert und regelmasig allen zahnarztlichen Fachkraften angeboten werden.
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