Sexuell übertragbare Erkrankungen des Anorektums

2006 
Sexuell ubertragbare Erkrankungen durch Bakterien, Viren, Protozoen oder Helminthen (⊡ Tab. 39.1) konnen die Haut und Schleimhaut in der Analregion bzw. das Rektum befallen. Ubertragen werden sie durch Schmierinfektionen, v. a. aber durch Analverkehr. Dieser wird nicht nur von homosexuellen Mannern, sondern auch von etwa 10% heterosexueller, sexuell aktiver Amerikaner (Schatzungen von 5 bis 30%) praktiziert (Seidman u. Rieder 1994). Trotz der AIDSEpidemie wussten in einer Studie 90% der Manner und Frauen nicht, dass wahrend des Analverkehrs Kondome verwendet werden sollten (O’Donnell et al. 1994). Homosexuelle Manner, primare Zielgruppe der AIDS-Aufklarung in den 80er-Jahren, verwendeten initial vermehrt Kondome mit dem Effekt, dass die Inzidenz der rektalen Gonorrho und Syphilis abnahm. Die Rate der HIV-Infektionen verminderte sich jedoch nicht, da verschiedene Grunde, wie stabile Paarbeziehung, fehlende Vorbereitung auf die Situation oder andere psychosoziale Faktoren, die Manner zu ungeschutzten sexuellen Hochrisikopraktiken veranlasste (Ross 1990). Inzwischen nehmen auch die klassischen STDErkrankungen (»sexually transmissible diseases«) Gonorrho und Syphilis wieder zu (Fenton et al. 2004).
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