Untersuchung von Extraktstoffen aus thermisch modifizierter Rotbuche (Fagus sylvatica L.) auf ihre fungizide Wirkung
2010
1 Einleitung Die chemischen Veranderungen der Holzbestandteile infolge einer thermischen Modifikation wurden in verschiedenen Arbeiten umfangreich beschrieben (z. B. [3]). Als wesentliche Effekte der thermischen Modifikation stellen sich eine deutlich erhohte Dimensionsstabilitat [1], verringerte Feuchtesorption [14], erhohte Diffusionswiderstande [13] und erhohte biologische Resistenz [12, 18, 19] ein. Die Erhohung der biologischen Resistenz ist masgeblich von der Holzart, der Prozessfuhrung und -temperatur abhangig [10]. Als eine, jedoch nicht alleinige Ursache fur die Verbesserung der biologischen Bestandigkeit wird das verringerte Sorptionsverhalten des Holzes angefuhrt [2, 4, 9]. Bei verschiedenen Holzarten bewirken ahnliche Modifikationsgrade zwar eine vergleichbare Sorptionsreduzierung, jedoch kann sich ihre biologische Resistenz trotzdem deutlich unterscheiden [15]. Weitere Ansatzpunkte zur Erklarung der Erhohung der Resistenz liefert das eingeengte, spezifische Wirkprinzip pilzlicher Enzyme, deren Substrate durch thermische Abbauprozesse im Holz zerstort werden [16]. Dagegen sprechen neuere Veroffentlichungen, denen zufolge der Holzabbau durch holzzerstorende Pilze trotz fehlender Hemicellulose auf oxidativen Weg stattfinden kann [12]. Ferner wird als mogliche Ursache die Bildung toxischer Reaktionsprodukte angefuhrt. Kamdem et al. (2000) [11] fanden im Extrakt thermisch modifizierter Holzer toxische, polykondensierte Aromaten vom Phenantrentyp. Kamdem et al. (2002) [12] und Hakkou et al. (2005) [9] fuhren die veranderte chemische Struktur der Hemicellulose und des Lignins als weitere Ursache fur die erhohte Dauerhaftigkeit an. Ziel dieser Untersuchungen war es, die widerspruchlichen Aussagen uber die fungizide Wirkung von Extraktstoffen thermisch modifizierter Holzer am Beispiel der Rotbuche (Fagus sylvatica L.) zu uberprufen.
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