Ersatz von Aussenspiegeln durch Kamera-Monitoring-Systeme bei Pkw und Lkw

2016 
Kamera-Monitor-Systeme (KMS) koennen bei Kraftfahrzeugen dazu verwendet werden, die Sicht nach hinten fuer den Fahrer auf einem oder mehreren im Fahrzeug montierten Monitoren darzustellen. Dies bietet die Moeglichkeit, herkoemmliche Aussenspiegel durch geeignete KMS zu ersetzen und damit neue Designvarianten mit aerodynamischen Vorteilen umzusetzen. Da Aussenspiegel sicherheitsrelevante Fahrzeugteile zur Gewaehrleistung der indirekten Sicht nach hinten darstellen (Anforderungen sind in der UN-Regelung Nummer 46 festgelegt), wurde untersucht, ob KMS als gleichwertiger Ersatz fuer Spiegel infrage kommen. Bei der Durchfuehrung von Versuchsfahrten und statischen Tests unter verschiedenen aeusseren Bedingungen wurden sowohl technische Aspekte als auch Fragestellungen zur Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) verglichen und bewertet. Fuer die Versuche mit Pkw standen zwei Fahrzeuge zur Verfuegung: Ein Fahrzeug, das in Kleinserie hergestellt wird und bereits nur mit KMS als Ersatz fuer Aussenspiegel ausgeruestet ist, sowie ein Fahrzeug der Kompaktklasse, an dem sowohl ein KMS als Nachruestsatz verbaut war als auch die herkoemmlich vorhandenen Aussenspiegel. Letztere konnten fuer Fahrten ausschliesslich mit KMS abgedeckt werden. Fuer die Versuche am Lkw stand eine Sattelzugmaschine mit Auflieger zur Verfuegung. Die Fahrerkabine war mit einem nachgeruesteten KMS ausgestattet. Grundsaetzlich hat sich gezeigt, dass es moeglich ist, die indirekte Sicht nach hinten sowohl bei Pkw als auch bei Lkw durch KMS, die gewisse Qualitaetskriterien erfuellen, fuer den Fahrer ausreichend darstellen zu koennen. Je nach Ausgestaltung bietet ein KMS sogar die Moeglichkeit, mehr Information ueber den rueckwaertigen Raum zu praesentieren als es mit Spiegelsystemen moeglich ist. Es hat sich auch gezeigt, dass der Umstieg von Spiegeln auf KMS immer einer gewissen Gewoehnungsphase bedarf, diese jedoch verhaeltnismaessig kurz ist und nicht notwendigerweise zu sicherheitskritischen Situationen fuehrt. ABSTRACT IN ENGLISH: Camera-monitor systems (CMS) can be used in motor vehicles to display the driver's indirect rear view on a monitor mounted inside the vehicle. This also offers the possibility of replacing conventional exterior mirrors with suitable CMS and thereby implementing new design concepts with aerodynamic advantages. However, as exterior mirrors are safety-relevant vehicle parts for securing the driver's indirect rear view (requirements specified in UN Regulation number 46), the question arises whether CMS can provide an equivalent substitute for mirrors. In test drives and static tests under different external conditions the technical aspects and issues pertaining to the design of the human-machine interaction were compared and assessed. Two vehicles were available for the trials with passenger vehicles: A vehicle, manufactured in small series, which is already equipped with CMS as sole replacement for the exterior mirrors, as well as a compact class vehicle which had a CMS retrofitted by the car manufacturer in addition to conventional exterior mirrors. The latter could be covered exclusively for trips with CMS. A tractor unit with semitrailer was available for the truck trials. The driver's cabin was equipped with a CMS system developed by the vehicle manufacturer. In general, it was shown that it is possible to display the indirect rear view sufficiently for the driver, both for cars and trucks, using CMS which meet specific quality criteria. Depending on the design, it is even possible to receive more information about the rear space from a CMS than is possible with mirror systems. It was also shown that the change from mirrors to CMS requires a certain period of familiarisation. However, this period is relatively short and does not necessarily result in safety-critical situations.
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