Schutz (o)der Freiheit? Flucht und politisches Handeln

2020 
Der Beitrag befasst sich mit der Frage, inwiefern sich aus einer philosophisch-begrifflichen Perspektive Flucht als politisches Handeln verstehen lasst. Nach einer kurzen Rekonstruktion dessen, was der Begriff des politischen Handelns gemeinhin impliziert, wird die Engfuhrung von Asylregimen auf humanitare Schutzziele, durch die Gefluchtete systematisch entpolitisiert wurden, einer Kritik unterzogen. Das (erzwungene) Handeln fliehender und gefluchteter Menschen, so die zugrundeliegende These, hat selbst eine politische Dimension, die sich in einem Feld zwischen Not und Emanzipation aufspannt. Von besonderer Relevanz sind dabei die Ziele, die Fluchtende einerseits und die aufnehmenden Staaten mit der Vergabe von Asyl andererseits verfolgen, sowie das Spannungsverhaltnis zwischen Schutz und Freiheit bzw. Autonomie. Zwar lasst sich das traditionelle Konzept des politischen Handelns nicht unverandert auf Gefluchtete anwenden, weil sich intentionales politisches Handeln nicht zweifelsfrei nachweisen lasst. Allerdings zeigt sich im Ergebnis der Untersuchung, dass dem Phanomen der Flucht durchaus ein kritisches Potential und ein emanzipatorischer Gehalt innewohnt.
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