Einführung in das CaRo-Projekt: Geometrie- und Texturerfassung von 3D-Objekten mit robotergeführter Videokamera
1998
Mit dem CaRo-Projekt (CaRo = Camera Roboter) wird an der Universitat
Karlsruhe ein neuartiger Ansatz verfolgt, um das Problem der Erfassung
von Form- und Oberflachendaten fur 3D-Objekte zu losen. Bei CaRo fuhrt
ein Roboterarm eine Kamera und richtet sie gemas der jeweiligen
Erfassungsstrategie aus verschiedenen Richtungen auf das zu digitalisie-
rende Objekt, z. B. ein Werkstuck des Maschinenbaus. Mit Bildanalyse-
verfahren konnen nun die Koordinaten von Oberflachenpunkten des Werkstucks
bestimmt werden. Diese Vorgehensweise hat mehrere Vorteile. Die Kamerafuhrung
erfolgt adaptiv und wird von der Analysesoftware vorgegeben. Zwischen
Globalsichten und Detailvergroserungen kann standig gewechselt werden.
Die Oberflache des Werkstucks kann in hochauflosenden Farbbildern
reprasentiert werden, so das Textur und Farbe zusammen mit den Geometriedaten
geliefert werden konnen.
Die Flexibilitat des Ansatzes wird dadurch deutlich, das sich mit ihm z.B.
unterschiedlichste Anforderungen erfullen lassen. So besteht die Moglichkeit,
auch Bucher mit nicht planliegenden Seiten vollautomatisch zu digitalisieren,
wobei nicht die 3D-Geometrie, sondern die Textreprasentation im Vordergrund
steht. Weiterhin konnen mit dem CaRo-Ansatz dreidimensionale Daten erzeugt
werden, wie sie z. B. beim Reverse Engineering und in der Werbe- und
Filmindustrie (virtuelle Welten, Computeranimationen in der Werbung, Trickfilm)
benotigt werden.
Die bisher bekanntgewordenen Digitalisiergerate konnen die geforderte Breite
und Flexibilitdt der Objektdigitalisierung nicht leisten. Es besteht
diebegrundete Hoffnung, das der CaRo-Ansatz, also das bewegte Kameraauge,
zu einer Standard-Eingabetechnik fur die graphische Datenverarbeitung
ausgebaut werden kann.
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