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Open Source Studie Schweiz 2021

2021 
Die Open Source Studie 2021 zeigt auf, wie Open Source Software trotz der bereits 2018 hohen Werte in vielen Bereichen noch weiter an Verbreitung und Relevanz zugenommen hat. Eindrucklich ist, dass heute gemass der neuesten Umfrage 97% der Firmen und Behorden Open Source Losungen einsetzen. Der wichtigste Grund dafur sind offene Standards, denn bei Open Source Software gilt stets «Interoperability by Design». Die Umfrage 2021 zeigt wie bereits 2018 auf, dass Open Source Software in der Schweiz sehr verbreitet ist: Von den 163 antwortenden CEOs, CIOs, CTOs und IT-Fachleuten gaben 97% an, dass sie in einem oder mehreren Bereichen Open Source Software einsetzen – 2018 waren es 95%, 2015 erst 92%. Eindrucklich ist insbesondere das grosse Wachstum der so genannten «Vielnutzer» von Open Source Software auf 49%. Fast die Halfte der Unternehmen und Behorden – alles Mitglieder von swissICT und der Schweizerischen Informatikkonferenz – geben an, dass sie in mehr als 14 der insgesamt 28 abgefragten Themen Open Source Software nutzen. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenuber den 29% «Vielnutzern» im Jahr 2018 und den erst 21% 2015. Dieser Trend belegt das verstarkte Eindringen von Open Source Software in immer weitere Bereiche der modernen Informatik und betont einmal mehr die generelle Relevanz von Open Source Losungen in der fortschreitenden digitalen Transformation. Open Source Software wird immer breiter in vielen unterschiedlichen Informatikbereichen eingesetzt und hat das ursprungliche Nischendasein aus der Server-Admin Ecke definitiv verlassen. Auch zeigt dies einmal mehr ein typisches Phanomen bei Open Source Software: Alle machen es, bloss die wenigsten reden daruber. So musste der bekannte Spruch «No one has been fired for buying Microsoft» wohl schon bald «No one has been fired for buying Linux» lauten. Dieser Meinung sind auch die Antwortenden. Auf die Frage hin, wie sich die Bedeutung von Open Source Software in den letzten drei Jahren verandert hat, antworteten mit 67% uber zwei Drittel, dass die Relevanz «stark» oder «eher zugenommen» hat. Im Jahr 2018 waren es 60%, die so antworteten, sodass 2021 die hohe Relevanz von Open Source Software offenbar noch intensiver wahrgenommen wird. Nur gerade knapp 6% der Befragten gab an, dass die Relevanz eher abgenommen haEin neues, wichtiges Argument fur Open Source Software ist gemass der Antworten die «digitale Souveranitat», die Fahigkeit zu selbstbestimmtem Handeln und Entscheiden im digitalen Raum. Nutzer von Open Source Software haben somit die Wichtigkeit der reduzierten Hersteller-Abhangigkeit und der dadurch besseren Verhandlungsmoglichkeiten bei Software-Anschaffungen erkannt. Aber es gibt auch weiterhin Hindernisse beim Einsatz von Open Source Software: So wurde beispielsweise in den Umfrageresultaten bemangelt, dass bei vielen Open Source Projekten unklar sei, wie sie finanziert werden. Und neben den unklaren Geschaftsmodellen ist nach wie vor der Vendor Lock-in mit bestehenden proprietaren Systemen einer der wichtigsten Hinderungsgrunde bei der weiteren Verbreitung von Open Source Software.be, niemand kreuzte «stark abgenommen» an. Beim Ranking der abgefragten Open Source Tools und Plattformen gab es einige spannende Uberraschungen. So ist zwar weiterhin JavaScript die verbreitetste Open Source Programmiersprache in der Schweiz, jedoch klarer Gewinner ist dieses Mal TypeScript. Dessen Verbreitung hat sich in nur drei Jahren von 2% auf 39% verzwanzigfacht. Auch Open Source Anwendungen auf dem Desktop haben stark an Ausbreitung gewonnen: deren Anteil stieg von 56% auf 75%. Open Source Standardprodukte wie Firefox oder KeePass sind dabei besonders beliebt. Bei den Identity und Access Management Systemen hat Keycloak einen grossen Sprung nach vorne geschafft: dessen Marktanteil hat sich seit 2018 auf 44% Verbreitung mehr als verdoppelt. Bei den Open Source Content Management Systemen konnte WordPress seine Marktfuhrerschaft auf uber 60% verfestigen. Neu mit im Rennen ist dieses Jahr der Schweizer Messenger-Dienst Threema, dessen Mobile Apps und Protokolle erst im Dezember 2020 unter der AGPL-Open Source Lizenz freigegeben worden sind. Threema ist gemass Umfrage in der IT-Branche sehr verbreitet und wird von 56% der Antwortenden in der Kategorie «Open Source Kommunikations-Tools» genutzt. Erstmalig wurde dieses Jahr untersucht, ob die befragten Firmen und Behorden neben der Nutzung von Open Source Software auch selber zu bestehenden externen oder eigenen Open Source Projekten beitragen. Die Ergebnisse zeigen auf, dass mit uber 60% der 141 Antwortenden bereits viele der befragten CEOs und IT-Verantwortlichen Open Source Code freigeben oder zumindest schon mal daruber nachgedacht haben. Tatsachlich veroffentlichen heute insgesamt 30% der Antwortenden auf GitHub, GitLab oder einer anderen Plattform eigenen Source Code. Dies erstaunt, ist die Freigabe von Quelltext unter einer Open Source Lizenz fur viele Firmen und Behorden doch eine relativ neue Praxis und benotigt einiges an Erfahrung mit Open Source Communities und Prozessen. Dabei publiziert die Mehrheit (21%) den Quellcode auf einem Organisations-eigenen Profil. Nur die Minderheit lasst ihre Mitarbeitenden den Code uber ihre privaten GitHub Profile veroffentlichen.
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