Funktionsstörungen am Bewegungssystem. Teil 2: Das funktionelle System – ein Modell für die manuelle Medizin?

2018 
Funktionsstorungen am Bewegungssystem (BS) gehoren zu den haufigsten Befunden bei Schmerzen am BS. Funktionsstorungen am BS sind primar nicht immer von Strukturveranderungen abhangig, sondern bilden eigenstandige Entitaten, die in Verbindung mit Einschrankungen des taglichen Lebens und Schmerz als Funktionskrankheiten definiert werden konnen. Im Mittelpunkt dieses 2. Teils steht die Organisation eines auf die Qualitat des Bewegungsresultats gerichteten funktionellen Systems, in dem funktionelle Strukturen des Zentralnervensystems die zentrale Stellung einnehmen. Als Beispiel fur vernetzte motorische Funktionskreise wird der kraniozervikothorakale Ubergang (Schlusselregion) gewahlt. Das von Anochin fur das Verhalten entwickelte funktionelle System beinhaltet in einem zyklisch, dynamisch ablaufenden Kreislauf die Komponenten der Afferenz, Motivation, Erfahrung, Entscheidungsfindung, Bildung des motorischen Plans, Efferenz, Bewegung als Resultat sowie Reafferenz und Vergleich des Resultats im Aktionsakzeptor. Das System verdeutlicht, dass die einzelnen Teilfunktionen und Dysfunktionen zueinander in Relation stehen (Relationspathologie). In dieses System haben die Autoren nun die grundlegenden manualmedizinischen Begriffe eingefugt, sodass das funktionelle System als Modell fur die Erklarung manualmedizinischer Befunde, fur die gezielte Therapieplanung und fur die Planung weiterer Forschung genutzt werden kann.
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