MRT-Befunde bei der Wernicke-Enzephalopathie

1998 
Die Wernicke-Enzephalopathie (WE) tritt als Folge eines Vitamin-B1-(Thiamin-)Mangels am haufigsten im Rahmen einer Alkoholabhangigkeit auf. Wir berichten uber den Fall eines 26 Jahre alten alkoholabhangigen Mannes, der 4 Tage hilflos in seiner Wohnung zugebracht hatte, bevor er in die Klinik eingewiesen wurde. Die klinische Diagnose war aufgrund einer ausgepragten Bewustseinstrubung (Sopor) erschwert. Das MRT zeigte Signalintensitatserhohungen (T2-, FLAIR-Wichtung) um den dritten Ventrikel, im Thalamus, der Vierhugelplatte, den Fornices, den Corpora mamillaria, am Boden des 4. Ventrikels und periaquaeduktal. Diese Befunde treten typischerweise bei der WE auf, sind jedoch in dieser Ausdehnung selten. In dem hier beschriebenen Fall korrelierte der MRT-Befund gut mit der klinischen Symptomatik. Unter einer Therapie mit Vitamin B1 besserten sich Symptomatik und MRT-Befunde inkomplett. Der vorgestellte Fall verdeutlicht den diagnostischen Nutzen der MRT bei der WE insbesondere bei bewustseinsgetrubten Patienten, bei denen die Moglichkeiten der differenzierten klinischen Untersuchung eingeschrankt sind.
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