Bin ich anfällig für Höhenkrankheiten

2018 
Absolute Hohe, Vorakklimatisation, Aufstiegsgeschwindigkeit und individuelle Anfalligkeit sind die wichtigsten Pradiktoren der akuten Bergkrankheit (ABK), des Hohenhirnodems (HHO) und des Hohenlungenodems (HLO). Die Anfalligkeit fur akute Hohenkrankheiten lasst sich am besten durch anamnestische Angaben abschatzen. Messungen der Sauerstoffsattigung und der Ventilation in akuter Hypoxie zur Beurteilung der Anfalligkeit fur ABK sind aufgrund der ungenugenden Trennscharfe nicht sinnvoll. Obwohl der uberschiesende pulmonal-arterielle Druckanstieg in Hypoxie ein entscheidender pathophysiologischer Faktor des HLO ist, kann er nicht zur Identifizierung von HLO-Anfalligkeit im Tiefland herangezogen werden, weil noch weitere (unbekannte) Faktoren in der Pathogenese dieser Krankheit eine Rolle spielen. Ob Tests in Hypoxie bei fehlender Hohenanamnese eine Verbesserung der Vorhersage bringen und zu einer groseren Reduktion von Hohenkrankheiten fuhren als Beratungen ohne Hypoxietests wurde bisher nicht untersucht. Deshalb konnen Hypoxietests auserhalb von kontrollierten Studien nicht empfohlen werden. Die Bestimmung genetischer Polymorphismen zur Erfassung der individuellen Anfalligkeit ist wegen fehlender Aussagekraft nicht sinnvoll. Eine gute aerobe Leistungsfahigkeit schutzt nicht vor ABK und HLO, ist aber eine wichtige Voraussetzung fur das Bergsteigen in grosen Hohen (> 4000 m). Aus Berganamnese, geplanter Praakklimatisation und Aufstiegsprofil konnen das individuelle Risiko abgeschatzt und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen werden.
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