GERD und adjuvante Radiochemotherapie prädisponieren für rezidivierende Stimmprotheseninsuffizienz

2020 
Die Wiedererlangung einer Stimmfunktion nach Laryngektomie ist ein zentrales Element fur die postoperative Lebensqualitat. Dazu haben sich Stimmprothesen als probates Mittel etabliert. Haufige Prothesenwechsel stellen fur einige Patienten jedoch eine teils grose Belastung dar, sodass ein besseres Verstandnis der Atiologie der Stimmprothesen- und Stimmprothesenlagerinsuffizienz benotigt wird. Material und Methoden Es erfolgte die retrospektive Auswertung klinischer Daten von 58 Patienten nach Laryngektomie. Des Weiteren wurde pra- und postoperative CT-Bildgebung von 22 Patienten mit der Frage nach Stenosen im Bereich des Neopharynx verglichen. Ergebnisse In dem untersuchten Kollektiv wurde bei 40 Patienten mindestens ein Wechsel der Stimmprothese durchgefuhrt; es zeigte sich ein medianes Wechselintervall von 235 Tagen. Patienten nach adjuvanter Radiochemotherapie zeigten signifikant kurzere Wechselintervalle als nach adjuvanter Radiotherapie (p = 0,002). Des Weiteren konnte eine gastroosophageale Refluxerkrankung (GERD) als Risikofaktor fur kurzere Stimmprothesenwechselintervalle nachgewiesen werden (p = 0,04). Klinisch relevante Stenosen zeigten sich bei 17 Patienten (42,5 %), davon wurden 14 Patienten (82 %) mittels Bougierung therapiert und zeigten keine verkurzte Stimmprothesenverweildauer (p = 0,892). Schlussfolgerung GERD stellt einen Risikofaktor fur haufige Stimmprotheseninsuffizienz dar und sollte daher nach Laryngektomie suffizient therapiert werden. Mit zunehmender Eskalation der adjuvanten Therapie zeigt sich ein kurzeres Wechselintervall. Stenosen werden haufig nach Laryngektomie beobachtet, stellen aber unter Therapie keinen alleinigen Risikofaktor fur eine kurze Stimmprothesenverweildauer dar.
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